Martin Strobel versucht, den Block von Toon Lenders zu umgehen. Foto: Eibner

Handball: HBW Balingen-Weilstetten vermag Emsland-Arena in Lingen nicht zu knacken.

Dem HBW Balingen-Weilstetten ist es nicht gelungen, den Heimnimbus der HSG Nordhorn-Lingen zu brechen. Mit 22:24 (11:12) zogen die Schwaben am Sonntag in der Emsland-Arena in Lingen den Kürzeren.

Die Vorzeichen standen gar nicht schlecht. Da die SG BBM Bietigheim am Samstag beim Wilhelmshavener HV klar mit 30:37 unterlag, hätte sich das Team von Trainer Jens Bürkle mit einem Sieg in der Lingener Emsland-Arena auf den zweiten Tabellenplatz nach vorne schieben können – selbst ein Unentschieden hätte dazu gereicht. Doch daraus wurde nichts. Zwar ließ sich der HBW von den Hausherren nie richtig abschütteln. Am Ende aber gelang es den Gästen nicht, der Partie noch eine Wende zu geben.

"Wir sind super ins Spiel reingekommen, hatten die Chance, auf vier oder fünf Tore wegzuziehen", sagte HBW-Coach-Bürkle, dem gestern Dennis Wilke – er beendete seine Karriere nach der vergangenen Spielzeit wegen einer langwierigen Hüftverletzung – als Assistent zur Seite stand. Aber nach dem 7:4 ließ der HBW in der Offensive zahlreiche gute Möglichkeiten liegen, weil Nordhorns Torhüter Björn Buhrmester einen Sahnetag erwischt hatte, den Gästen nicht nur mit seinen Paraden das Leben schwer machte, sondern gleich nach dem Seitenwechsel in Überzahl auch noch den Treffer zum 13:11 ins verwaiste HBW-Tor setzte. "Die HSG hat sich immer besser reingekämpft und das abgezockt gemacht. Gerade die letzten Angriffe hat sie gefühlt jedes Mal zwei Minuten ausgespielt. Das war sehr clever gemacht. Da hat man gemerkt, dass wir in dieser Zusammenstellung noch nicht so viel gemacht haben, dass wir sehr viele Spieler dabei haben, die in solchen Spielen auch ein bisschen mit ihren Nerven kämpfen müssen. In dieser Hinsicht ist die HSG einfach ein paar Stufen weiter", so Bürkle.

Insgesamt aber hatte sein Team in der Offensive zu viel liegen lassen. Ein Problem war etwa die Quote von der Siebenmetermarke. Während Nordhorn-Lingen von fünf Versuchen lediglich einen verballerte, brachten die Gäste bei sieben Duellen Mann gegen Mann den Ball nur viermal im Netz unter. Zunächst scheiterte Oddur Grétarsson, dann Gregor Thomann und schließlich auch Tim Nothdurft. Zwar biss sich der HBW nach einem 17:21-Rückstand in der 50. Minute noch einmal heran, hatte nach Lars Friedrichs Treffer zum 21:22 die Chance, einen Angriff mit dem Ausgleich abzuschließen, verlor aber den Ball. Und nachdem Martin Strobel das 22:23 erzielt hatte, blieben zwar noch 90 Sekunden auf der Uhr, aber die Nordhorner spielten ihren Angriff noch zu Ende und setzten durch Lutz Heiny noch das 24:22.

Für Bürkle war es die erste Niederlage als Coach des HBW, der nun mit 6:8 Punkten eine negative Auswärtsbilanz hat. Nordhorn bleibt zu Hause weiter ungeschlagen und hat in der Heimat nun 13:1 Punkte beingespielt.