Vladan Lipovina stellte Wetzars Abwehr vor Riesenprobleme. Foto: Kara

Handball: Balinger unterliegen Wetzlar in packendem Schlagabtausch 33:34. Kleinigkeiten entscheiden. Mit Video

Was für ein Drama. Nach 29 Heimsiegen ist die Serie des HBW Balingen-Weilstetten am Donnerstagabend gerissen. In einem Kopf-an-Kop-Rennen musste sich das Team von Trainer Jens Bürkle der HSG Wetzlar mit 33:34 (16:19) geschlagen geben.

Die 2100 Zuschauer in der Balinger Sparkassen-Arena sahen einen Ritt auf der Rasierklinge, in dem die HSG Wetzlar das bessere Ende für sich hatte. Denn nachdem Lukas Saueressig gut eine Minute vor Schluss zum 33:33 getroffen und dabei noch eine Zeitstrafe gegen den überragenden HSG-Rückraumshooter Stefan Cavor gezogen hatte, spielten die Mittelhessen den folgenden Angriff clever aus. Vier Sekunden vor dem Ende setzte Olle Schefvert Forsell das 34:33. Bürkle nahm noch eine Auszeit, um die finalen Offensivaktion zu verteidigen. Der Ball kam zu Vladan Lipovina, doch dessen Abschluss blockte die Wetzlarer Abwehrreihe.

"Es war ein Riesenkampf. Ich bin stolz darauf, wie sich die Truppe zurückgekämpft hat. Es waren ein zwei Fehler zu viel, sonst wären wir hier zum 30. Mal in Folge als Sieger von der Platte gegangen. Wir haben es lange Zeit nicht geschafft, vernünftig zu verteidigen", sagte HBW-Trainer Bürkle nach dem Match. Es war eine Begegnung in der beide Abwehrreihen nicht so richtig Zugriff auf die starken Angriffsformationen bekamen. Wie schon bei der 28:36-Niederlage gegen die Wetzlarer in der ersten Pokalrunde bereitete dem HBW besonders Linkshänder Cavor Probleme, auf der anderen Seite zeigte Neuzugang Lipovina im rechten Rückraum immer wieder seine Klasse.

Das Motto lautete: Wer sich einen Fehler leistete, wurde bestraft. Da sich die Quote bei beiden Kontrahenten nicht großartig unterschied, wechselten sie sich stets in der Führungsrolle ab. Cavor traf in Überzahl – Romas Kirveliavicius hatte schon seine zweite Zeitstrafe kassiert – zum 9:8 (16.) für die HSG, aber Lipovina antwortete mit einem Doppelpack und schoss das Bürkle-Team wieder mit 10:9 in Front. Nach dem 12:11 (21.) wendeten Lenny Rubin und Cavor das Blatt zu Gunsten der Gäste, und nach dem 12:14 hechelten die Hausherren einen Rückstand hinterher. Da die Fehlerquote bei ihnen nun anstieg, setzte sich Wetzlar nach einem Coast-to-coast-Treffer von Keeper Till Klimpke ins verwaiste HBW-Tor auf 19:15 ab. Lipovina sorgte dafür, dass die Gastgeber mit einem 16:19-Rückstand in die Pause gingen.

Doch nachdem Maximilian Holst auf 20:16 erhöht hatte, blieb der HBW hartnäckig und belohnte sich mit einem Doppelpack von Marcel Niemeyer mit dem 29:29-Ausgleich. Lipovina schoss den HBW gar mit 31:30 in Front (54.), kassierte dann aber eine unnötige Zeitstrafe, als er Wetzlars schnelle Mitte verhindern wollte, in die Gäste wieder in Vorlage gingen.

HBW Balingen-Weilstetten: Jensen, Bozic; Zobel, Niemeyer (7), Lipovina (9), Kirveliavicius, Taleski (2), Hausmann, Thomann (6/4), Nothdurft (1), Meschke (1), Grétarsson, de la Peña Morales, Schoch (2), Saueressig (5), Röller.

HSG Wetzlar: Klimpke (1), Ivanisevic; Feld (1), Kneer, Björnsen (1), Ferraz, Mirkulovski (1), Torbrügge, Weissgerber, Frend Öfors (1), Holst (2/2), Forsell Schefvert (5), Rubin (8), Lindskog (3), Cavor (11).