Mit sieben Treffern war Aileen Hofmann erfolgreichste Torschützin – unter anderem mit sehenswerten Hebern. Foto: Heiko Hofmann

Mit einem 29:18 gegen die HSG Owen-Lenningen haben die Handballerinnen von Trainer Markus Renz ein meisterwürdiges Spiel gezeigt. Dass ihnen dieser Sieg auch wirklich die Meisterschaft in der Landesliga sichern würde, stand erst zwei Stunden später fest.

VfL Nagold – HSG Owen-Lenningen 29:18 (11:9). Per WhatsApp hatte die Nagolderinnen die Nachricht erreicht, dass Mitkonkurrent TB Neuffen in Calw verloren hatte.

Mit der HSG Owen-Lenningen hatte der VfL Nagold einen unangenehmen Gegner zu Gast und vor allem einen Konkurrenten, den die Nagolderinnen zuvor noch nie besiegen konnten. Klar war bereits im Vorfeld: Will der VfL im Meisterschaftsrennen weiter am Ball bleiben, ist ein Sieg gegen die Mannschaft aus dem Kreis Essingen Pflicht.

Freudige Mitteilung aus Calw kommt per WhatsApp

Und die Nagolderinnen lieferten eines ihrer besten Spiele der Saison ab. „Es war ein wirklich gutes Spiel, ich bin voll zufrieden“, lobte VfL-Coach Markus Renz.

Seine Mannschaft setzte die vorgegebene Taktik gegen den abwehrstarken Gegner voll fokussiert um, unter anderem mit einem Nagolder Abwehrbollwerk und einer starken Torhüterleistung. Vor allem in der ersten Halbzeit hielt die HSG Owen-Lenningen noch erfolgreich dagegen. Nachdem es mit 11:9 in die Pause ging, legten die Nagolder Frauen in den ersten zehn Minuten einen vorentscheidenden Lauf hin und eilten auf 19:11 davon. In der Folge ließ der VfL nichts mehr anbrennen und baute den Vorsprung bis zum Schluss auf 29:18 aus.

VfL-Trainer Markus Renz: „Das war ein echt geiles Spiel“

„Das war ein echt geiles Spiel. Das hat mega Spaß gemacht“, lobte Coach Renz ungewohnt euphorisch seine Mannschaft. „Da hat einfach viel gepasst.“ Gepasst hat einmal mehr auch die beeindruckende Kulisse von gut 200 Zuschauern in der Bächlenhalle.

Die Frauen feierten den Sieg allerdings noch mit angezogener Handbremse. Denn die Meisterschaft war damit noch nicht in trockenen Tüchern. Kurz nach dem Ende des Spiels in Nagold begann erst die Begegnung der SG Hirsau/Calw/Bad Liebenzell mit dem TB Neuffen.

Nagolderinnen drücken SG Hirsau/Calw/Bad Liebenzell die Daumen

Recht ungewohnt galt es für die Nagolderinnen dem Kreisrivalen aus Calw die Daumen zu drücken. Dass es keinen Live-Ticker von der Partie aus Calw gab, steigerte die Spannung immens, bis dann schließlich aus der Frauenkabine des VfL ein lautes Kreischen und Jubeln zu hören war. Per WhatsApp kam die Nachricht herein, dass die SG Hirsau/Calw/ Bad Liebenzell knapp gewonnen hatte. Dem VfL Nagold ist damit der Meistertitel nicht mehr zu nehmen, auch wenn für andere Teams noch Spiele anstehen. „Das war ein gutes Gefühl, als da der Jubel ausbrach“, sagt Markus Renz. Laut „We are the Champions“ singend, jubelnd, und kreischend zogen die Nagolder Handballerinnen aus der Kabine durch den Gang hinauf zum Thekenbereich und den schon sehnsüchtig wartenden applaudierenden Fans. Die Party konnte beginnen.

Alles jubelt – die große Party kann beginnen

„Ich bin echt gottfroh, dass wir jetzt keine Relegation spielen müssen und die Mädels Pause haben“, sagte Markus Renz nach dem Bekanntwerden der Meisterschaft, ein Titel, mit dem in den Reihen des VfL Nagold wohl erst in den letzten Wochen geliebäugelt wurde. Schließlich war das Team ursprünglich mit dem Saisonziel angetreten, die Liga zu halten. Nun geht es sogar eine Liga höher – in die Verbandsliga. Das Nagolder Handball-Abenteuer geht also weiter. VfL Nagold: Julia Völpel, Denisa Ioana Ciornei (Tor), Aileen Hofmann (7), Iva Buric (6), Luisa Eipper (4), Marlen Dengler (3), Alena Wolf (2), Tirza Theurer (2), Sophie Reime (2), Alisa Kübler (1), Janina Koch (1), Luisa Harr (1), Sarah Kunz, Cara Klenk.