Ist in den kommenden Tagen bei der DHB-Auswahl gefordert: Martin Strobel. Foto: Kara Foto: Schwarzwälder Bote

Handball: Erste Hälfte für Wolfgang Strobel: "ein Warnschuss"

"Das war ein Warnschuss für alle, die den Blick schon zu weit nach vorne richten", sagte Wolfgang Strobel, Geschäftsführer des Handball-Zweitligisten HBW Balingen-Weilstetten nach dem hart erarbeiteten 31:29 (12:16)-Heimsieg über den TV Emsdetten.

"Wir sind froh, dass wir das Spiel gewonnen haben. Das steht über allem anderen. Dass die erste Halbzeit nicht gut war, hat jeder gesehen, der in der Halle war", sagte Strobel.

Dabei waren die Vorzeichen vor dem Duell mit dem TVE glasklar: Auf der einen Seite der HBW, der in dieser Saison bis dato all seine Heimspiele für sich entschieden und nach einem Holperstart mit einer Bilanz von 3:5-Punkten einen 22:2-Lauf in Serie hingelegt und zuletzt die Topspiele gegen Spitzenreiter HSC Coburg und TuSEM Essen für sich entschieden hatte. Auf der anderen Seite der personell schwer gebeutelte TV Emsdetten, der als Tabellenzehnter mit einer 1:7-Serie im Gepäck nach Balingen gereist war. Was sollte dagegen sprechen, dass sich der Favorit leicht und lässig durchsetzt? Und genau darin sah Geschäftsführer Strobel die Crux. "Das Wort ›Warnschuss" habe ich nicht nur auf die Mannschaft bezogen, sondern auf alle Beteiligten, die nach den beiden Siegen gegen Coburg und in Essen zu euphorisch waren. Wichtig ist, dass wir uns auf nichts anderes fokussieren als auf das nächste Spiel – das sollten wir alle gemeinsam schaffen. Die Liga ist einfach so verrückt, dass an jedem Wochenende etwas passiert", so Strobel

So war der Underdog, der im ersten Abschnitt den Ton in der Balinger Arena angab, die Schwächen in der HBW-Deckung gnadenlos aufzeigte und sich nach 22 Minute eines 13:6-Vorsprungs erfreute. Erst nach der zweiten Auszeit von Trainer Jens Bürkle kamen die Gastgeber besser in Schwung, verkürzten bis zur Pause auf 12:16 und drehten in der Schlussphase einen knappen Rückstand noch in einen 31:29-Erfolg.

Am Samstag steht für den Tabellenzweiten das Auswärtsspiel beim VfL Eintracht Hagen (20 Uhr, Krollmann-Arena) auf dem Programm. Die Vorbereitung auf das Duell mit jenem Team, das dem HBW im Februar 2018 die letzte Heimniederlage beibrachte (33:37), findet beim HBW weitgehend ohne Spielmacher Martin Strobel statt. Der Kapitän wurde wie erwartet von Bundestrainer Christian Prokop ins vorläufige, 28-köpfige Aufgebot für Handball-Weltmeisterschaft nominiert und nimmt an einem Lehrgang des Nationalteams inklusive des Länderspiels am Mittwoch gegen die Auswahl Polens in Rostock (Anpfiff: 19 Uhr) teil. Das endgültige WM-Aufgebot von 16 Spielern muss Prokop am 10. Januar bekannt geben. Im Laufe des Turniers darf er maximal drei Spieler gegen welche aus dem erweiterten Kader auswechseln.

Der HBW wird bereits am Donnerstag mit dem Bus nach Hagen fahren und Strobel unterwegs am Flughafen in Stuttgart abholen.