TVB-Linkshänder Viggo Kristjansson rettete mit einem verwandelten Siebenmeter das 26:26. Foto: Baumann/Alexander Keppler

Wichtiger Punktgewinn für den TVB Stuttgart im Kampf gegen den Abstieg. Gegen die HSG Wetzlar rettet Viggo Kristjansson mit einem verwandelten Siebenmeter ein 26:26. Im dritten Heimspiel in Serie wartet nun der Krösus der Liga.

Stuttgart - Er hatte schon zwei Siebenmeter verworfen. Doch der Isländer Viggo Kristjansson nahm sich 30 Sekunden vor Schluss wieder den Ball, traf und rettete dem Handball-Bundesligisten TVB Stuttgart gegen die HSG Wetzlar ein 26:26 (10:12). „So wie wir gekämpft haben, war das ein verdienter und super wertvoller Punkt für uns“, sagte Jerome Müller (sechs Treffer), gemeinsam mit seinem Linkshänder-Kollegen Kristjansson (6/2) bester TVB-Torschütze.

Aus 8:4 wird 15:19

Es war ein Auftritt mit Licht und Schatten, den das Team von Trainer Roi Sanchez vor 2829 Zuschauern in der Porsche-Arena hinlegte. Nach einem 8:4 (14.) riss der Faden. Viel zu viele technische Fehler und schlechte Wurfentscheidungen ermöglichten es der HSG mit 19:15 (44.) in Führung zu gehen. Doch mit einem starken Ivan Pesic (13 Paraden) zwischen den Pfosten kämpfte sich der TVB gegen den Tabellenfünften wieder heran. „Wir sind cool geblieben und nicht wie früher schon passiert, auseinandergebrochen“, sagte Müller.

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Dennoch schien es nach einer Roten Karte für den nach seiner Einwechslung viermal erfolgreichen Rechtsaußen Sascha Pfattheicher (56.) und der zweiten Siebenmeter-Niete von Kristjansson beim Stand von 25:25 (58.) in einer dramatischen Schlussphase nichts mit einem Punkt zu werden. Doch dann behielt der Isländer, der nach der Saison nach Leipzig wechseln wird, 30 Sekunden vor Schluss die Nerven und erzielte das 26:26. Wetzlar kam danach zu keinem Torwurf mehr.

Lob von Matschke

„Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft. Gegen einen Europapokalaspiranten wie die HSG Wetzlar einen Vier-Tore-Rückstand wettzumachen, ist nicht selbstverständlich“, sagte TVB-Coach Roi Sanchez, der ein Lob von seinem HSG-Kollegen Benjamin Matschke erhielt: „Roi hat sehr intelligent gecoacht, Stuttgart wird mit dem Abstieg nichts zu tun bekommen. Uns sind nach 45 Minuten leider die Körner ausgegangen.“

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Nach 3:1 Punkten in Serie hat der TVB die Intensivstation verlassen, Besserung ist da, doch über dem Berg ist der Patient noch lange nicht. Das dritte Heimspiel in Serie steht in der Porsche-Arena am 13. März (16 Uhr) gegen den souveränen Spitzenreiter SC Magdeburg auf dem Programm. „Das ist eine super Mannschaft, die beste der Liga. Wir haben jetzt aber Selbstvertrauen getankt – schauen wir mal“, sagte Sanchez.

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Torschützen

TVB Müller (6), Kristjansson (6/2), Lönn (5), Pfattheicher (4), Peshevski (2), Zieker (2), Augustinsson (1).

HSG Nyfjall (5), Rubin (5), Fredriksen (5), Mellegard (3), Holst (2/2), Novak (2), Cavor (2), Mirkulovski (1), Klimpke (1).