Der schwedisch Spielmacher Ludvig Hallbäck erzielte zum Bundesliga-Auftakt bei GWD Minden fünf Tore. Foto: IMAGO/Eibner

Ludvig Hallbäck feierte vor dem Duell mit den Füchsen Berlin sein Comeback für Frisch Auf Göppingen. Wird der Spielmacher seinen Vertrag beim Handball-Bundesligisten verlängern?

Nach dem 28:28 bei GWD Minden empfängt Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen in seinem ersten Saisonheimspiel den deutschen Meister Füchse Berlin (Mittwoch, 19 Uhr/EWS-Arena). Der schwedische Spielmacher Ludvig Hallbäck äußert sich.

 

Herr Hallbäck, was überwiegt bei Ihnen, die Freude über ein gelungenes Comeback nach Ihrer Ellbogenverletzung oder der Ärger über den Punktverlust im ersten Spiel?

Natürlich war ich froh, dass ich nach vier, fünf Monaten Pause wieder so gut reingekommen bin, das ist ein gutes Gefühl. Aber letztendlich ist entscheidend, dass wir als Mannschaft gewinnen. Wir wollten dieses wichtige Auftaktspiel mit aller Macht für uns entscheiden. Wir sind enttäuscht, weil wir viel besser spielen können. Aber: ein Punkt ist immer noch besser als keiner, zumal wir in der zweiten Halbzeit fast immer ein, zwei Tore hinten lagen.

„Zu viele Bälle vergeben“

Aber kurz vor Schluss auch ein Tor vorne. Warum hat es nach der sehr guten Vorbereitung nicht zu einer besseren Leistung gereicht?

An Druck hat bei uns vor diesem ersten Punktspiel keiner gedacht. Dennoch ist so eine Partie auswärts in einer giftigen Atmosphäre bei einem hochmotivierten Aufsteiger etwas anderes, als zum Beispiel ein Vorbereitungsspiel gegen Paris Saint-Germain, in dem man locker drauf los spielen kann. Wir sind auch in Lübbecke gut ins Spiel reingekommen, haben dann aber zu viele Bälle verloren und Chancen vergeben. Und die Mindener haben sich in ihrer Außenseiterrolle richtig wohl gefühlt und es auch gut gemacht.

Am Mittwoch gegen Meister Berlin ist Frisch Auf der klare Außenseiter. Ein Vorteil?

Kann schon sein, ja. Zumal wir daheim in der EWS-Arena mit unseren Zuschauern im Rücken nicht einfach zu schlagen sind. Wir sind heiß auf das erste Heimspiel, freuen uns riesig und wollen vor unseren Fans eine sehr gute Leistung abliefern.

Und punkten?

Das willst du als Profi immer. Aber die Füchse haben mit dem Supercupsieg gegen den THW Kiel und dem 39:27 zum Ligaauftakt gegen den Bergischen HC sofort gezeigt, dass sie schon wieder voll da sind. Wir brauchen über 60 Minuten eine außergewöhnliche Leistung, wenn wir etwas holen wollen – und zwar in Angriff und Abwehr.

Ihr Vertrag bei Frisch Auf läuft am Saisonende aus. Sie werden von Spitzenteams umworben. Wie hoch sind die Chancen, dass Sie in Göppingen bleiben?

Ich habe meinen vollen Fokus darauf gelegt, dass ich wieder gesund werde. Wir haben bei Frisch Auf eine spannende Mannschaft, die Mischung stimmt, die Heimspiele sind ein Erlebnis, ich fühle mich in Göppingen sehr wohl. Aber ich bitte um Verständnis, wie es nach der Saison für mich weitergeht, kann ich jetzt noch nicht sagen.

Was ist in dieser Runde drin mit Frisch Auf?

Wir wollen auf jeden Fall mehr Punkte holen als die 24 aus dem Vorjahr. Um das zu erreichen, müssen wir das Auf und Ab abstellen, einfach konstantere Leistungen bringen.

Zur Person

Karriere
Ludvig Hallbäck kam am 27. Oktober 2000 in Göteborg zur Welt. Er spielte zunächst für HK Aranäs, trainiert von seinem Vater Jerry Hallbäck. Der Papa war Mitglied der Topmannschaft von Redbergslid IK, die von 1993 bis 2001 sieben schwedische Meistertitel holte. 2017 wechselte der Spielmacher gemeinsam mit seinem Vater zu Ystads IF, dort spielte bereits sein Bruder Anton (29/IFK Kristianstad). 2021 ging Ludvig Hallbäck nach Dänemark zu Bjerringbro-Silkeborg. Im Sommer 2024 wechselte er zu Frisch Auf Göppingen. Für die schwedische A-Nationalmannschaft absolvierte der U-18-Europameister von 2018 bisher zwei Ländespiele.

Verletzung
Im April 2025 verletzte sich der Rechtshänder am linken Ellbogen. Am 31. August beim 28:28 bei GWD Minden feierte Hallbäck sein Comeback. Sein Vertrag bei Frisch Auf läuft bis 30. Juni 2026. (jüf)