In der vergangenen Saison gelang Jona Schoch mit dem HBW ein 25:24-Auswärtssieg gegen Melsungen. Foto: Eibner

Neues Spiel, neues Glück – darauf setzt Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten am Donnerstagabend in der Partie gegen die MT Melsungen (19.05 Uhr, Sparkassen-Arena Balingen).

Der HBW belegt nach drei Niederlagen in Serie mit einer Bilanz von 6:22 Punkten den vorletzten Tabellenplatz und sehnt sich nach einem Erfolgserlebnis, um das hintere Mittelfeld der Liga nicht aus den Augen zu verlieren. "Wenn wir zwei Punkte holen, sind wir sofort wieder im Rennen", sagt HBW-Trainer Jens Bürkle wohlwissend, dass seine Mannschaft an Donnerstag gegen das Star-Ensemble der MT Melsungen klarer Außenseiter ist.

Melsunger bisher hinter den Erwartungen

Trotz prominenter Besetzung hecheln die Nordhessen auch in dieser Saison ihren großen Zielen wieder hinterher. Zuletzt unterlag die Mannschaft des spanischen Trainers Roberto Garcia Parrondo – er löste Ende September den Isländer Gudmundur Gudmundson ab – beim Aufsteiger HSV Hamburg mit 25:26 und im Hessen-Derby bei der HSG Wetzlar mit 28:31. Und so reisen die Melsunger mit einem ausgeglichene Punktekonto (14:14) als Neunter des Tableaus nach Balingen. Gleich drei Spieler der MT haben in der Vergangenheit bereits das HBW-Trikot getragen. Schon seit einigen Jahren sind Kai Häfner und Yves Kunkel für Melsungen am Ball. Kreisläufer Gleb Kalarash absolvierte in dieser Saison sechs Spiele für Balingen, ehe er im Oktober die Trikot-Farben wechselte. "Er wird sicher ein paar taktische Interna preisgeben, auf die kommt man aber auch mit eingehender Beobachtung. Er wird seinen Job so machen, wie er ihn für uns gemacht hat", sagt HBW-Coach Bürkle über seinen ehemaligen Spieler.

Vergangene Duelle in guter Erinnerung

In den beiden Spielen seit der Rückkehr in die 1. Liga haben die "Gallier" gegen Melsungen stets gut ausgesehen, in der Aufstiegssaison triumphierten sie in der Balinger Arena mit 36:23, mussten sich in der Rückrunde in Kassel mit 23:36 geschlagen geben. In der Spielzeit 2020/21 verlor der HBW zu Hause knapp mit 23:25 und revanchierte sich auswärts mit einem 25:24-Erfolg. "Mit dem Trainerwechsel hat Melsungen eine neue Philosophie und immens an Struktur gewonnen. Die Mannschaft verteidigt nicht mehr so mannorientiert wie früher, und im Angriff herrscht eine große Klarheit darüber, was sie wie und wann spielen will. Man merkt aber auch, dass sie noch etwas Zeit braucht, um alles perfekt umzusetzen. Das hat man bei den letzten Niederlagen gesehen", so Bürkle.

Coach Bürkle fordert emotionale Bereitschaft

Bange machen gilt für den Sportwissenschaftler also nicht. "Wir werden wieder versuchen, uns eine Siegchance zu erarbeiten. Dazu müssen wir richtig gut spielen und emotional bereit sein. Wenn Melsungen ein Top-Spiel runterbrennt, werden wir nicht gewinnen. Es liegt an uns zu verhindern, dass die MT ein Top-Spiel abliefert." Immerhin hat sich die Personalsituation beim HBW nach der 24:31-Niederlage in Leipzig – dort hielten die "Gallier" mit einem Rumpfteam 40 Minuten lang ordentlich dagegen – etwas gebessert. Keeper Mario Ruminsky und Kreisläufer Fabian Wiederstein sind wieder einsatzbereit. Aus dem Drittliga-Team hat Bürkle die Rückraumspieler Till Wente, Luca Minzinger und Elias Huber nominiert.