Für Lukas Saueressig (am Ball) und den HBW geht’s ab Samstag wieder um Punkte für den Klassenerhalt. Foto: Eibner

Richtungsweisendees Kellerduell am Samstagabend beim TSV GWD Minden steht an.

Gut erholt und mit frischem Personal geht Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten in die Restrunde. Das große Ziel heißt Klassenerhalt.

Die WM-Pause ist vorbei, es geht wieder in die Vollen in der Handball-Bundesliga. Und der HBW Balingen-Weilstetten hat gleich ein richtungweisendes Kellerduell vor der Brust. Am Samstag tritt das Team von Trainer Jens Bürkle beim TSV GWD Minden an (18.30 Uhr, Merkur-Arena Lübbecke).

"Für uns ist das Spiel eine große Chance, die nächsten Auswärtspunkte zu holen, die nicht jede Mannschaften holen wird – und das ohne den Druck, gewinnen zu müssen", sagt HBW-Trainer Jens Bürkle, der sein Team und den Gegner auf Augenhöhe wähnt. Dafür spricht nicht nur, dass sich die beiden Mannschaften in der vergangenen Saison nach zwei ganz engen Partien zweimal mit einem Unentschieden trennten. Das Rückrunden-Match in Balingen endete 26:26, jenes zuvor in Minden 30:30.

"Wir ähneln uns in der Spielanlage doch sehr, beide verteidigen antizipativ und frech, beide haben starke Shooter im rechten Rückraum. Zudem hat Minden genauso wie wir wichtige Spieler, die ausfallen und in der Pause neue Leute verpflichtet. Das wird ein spannendes Duell, in dem viel auf die Tagesform ankommen wird", so Bürkle. In der Bundesliga-Tabelle belegen die Mindener mit 10:14 Punkten den 15. Tabellenplatz, zwei Positionen dahinter findet sich der HBW mit 7:23 Zählern auf dem ersten Abstiegsrang wieder.

In der WM-Pause musste der HBW einen schweren personellen Schlag verkraften. Kreisläufer Marcel Niemeyer, der in Abwehr und Angriff einen wichtigen Part einnimmt, musste sich einer Operation am Fuß unterziehen und fällt für den Rest der Saison aus. Doch die Schwaben verpflichteten mit dem 2,01 Meter großen Kroaten Kristian Beciri vom Zweitligisten ThSV Eisenach schnell einen Ersatz, der auf jeden Fall im Mittelblock der Abwehr für Stabilität sorgen kann. Mit dem Franzosen James Junior Scott, der lange wegen einer Verletzung am Sprunggelenk aussetzen musste, hat Bürkle nun wieder eine zusätzliche Alternative im linken Rückraum.

Auch bei GWD Minden – das Team von Trainer Frank Carstens beendete das Jahr 2020 mit einem 23:20-Heimsieg über den SC DHfK Leipzig – tat sich in den vergangenen Wochen etwas. Mit dem gleichermaßen abwehrstarken wie torgefährlichen Max Janke (Leipzig) und dem 20-Jährigen Miro Schluroff (Füchse Berlin) legten die Ostwestfalen im Rückraum nach und reagierten so auf die langwierigen Verletzungen von Kreisläufer Lucas Meister (Riss der Bizepssehne) und Kapitän Miljan Pusica (Kreuzbandriss). Die besten Schützen bei den Gastgebern, bei denen der hoch talentierte Nationalspieler Juri Knorr in der Rückraummitte die Fäden zieht, sind Christoffer Rambo (59) im rechten Rückraum, Doruk Pehlivan (41) im linken Rückraum und Rechtsaußen Kevin Gulliksen (38).

Entscheidend für HBW-Coach Bürkle ist, "dass wir Minden keine Gegenstöße schenken und die Tempodominanz bekommen. Das beginnt mit dem Rückzug."