Martin Strobel setzt zu einem seiner fünf Treffer an. Foto: Eibner

Handball: HBW Balingen-Weilstetten verliert bei den Füchsen Berlin deutlich mit 27:33.

Der Neu-Start in die Handball-Bundesliga ist Aufsteiger HBW Balingen-Weilstetten misslungen. Im ersten Spiel nach der Europameisterschaftspause unterlag das Team von Trainer Jens Bürkle bei den Füchsen Berlin am Sonntag mit 27:33 (14:17). Was seine Mannschaft in der Deckung ablieferte, wertete Bürkle nach dem Spiel als "nicht wettkampfbereit. Wenn man so verteidigt, gewinnt man in Berlin nicht. Das war in den 1:1-Situationen zu passiv."

Und dennoch mischte der HBW vor rund 8300 Zuschauern in der Berliner Max-Schmeling-Halle in den ersten 20 Minuten ordentlich mit und blieb bis zu einem von Oddur Grétarsson zum 10:12 verwandelten Siebenmeter in Schlagdistanz. Allerdings taten sich die Schwaben in der Abwehr schwer, den nötigen Grip zu finden.

Zu leicht kamen die Füchse, bei denen Nationalspieler Paul Drux mit seiner Dynamik herausragte, zu ihren Treffern. Und weil sich das Bürkle-Team nun zwei Fehler in der Offensive erlaubte, zogen die Hausherren innerhalb kürzester Zeit durch Tore von Drux, Kevin Struck und Frederik Simak auf 15:10 davon (23.). Berlin hielt den Vorsprung in der Folge konstant, ehe Grétarsson und Vladan Lipovina dafür sorgten, dass der HBW nur mit einem Minus von drei Toren (14:17) in die zweite Halbzeit ging.

Die begann für die Gäste zwar mit dem Treffer zum 15:17 von Marcel Niemeyer, aber Berlin legte sich wieder einen respektablen Vorsprung von vier Toren Differenz zu (20:16/34.). Noch blieben Martin Strobel und Co. dran. Grétarsson verkürzte auf 18:21 (35.) und hatte, nachdem er in der Deckung den Ball abgefangen hatte, die Chance, per Strafwurf auf 19:21 zu stellen. Aber der Isländer scheiterte an Füchse-Keeper Silvio Heinevetter. Auf der Gegenseite machte es Hans Lindberg von der Marke besser – und so war der Rückstand statt auf zwei Tore geschrumpft auf vier angewachsen.

Doch noch einmal sollte der HBW seine Chance bekommen, den Favoriten möglicherweise ins Wanken zu bekommen. Filip Taleski und Lipovina brachten die Gäste auf 22:25 heran (44.), dann parierte Torhüter Mike Jensen einen Lindberg-Strafwurf. Aber wieder verpassten die Gäste die Gelegenheit, auf Tuchfühlung zu gehen, weil die Berliner ein Kreisanspiel von Taleski abfingen und umgehend durch Lindberg das 26:22 nachlegten. "Mich hätte interessiert, was passiert wäre, wenn wir bis auf zwei Tore herangekommen wären. Wir hatten in diesem Spiel ein, zwei Momente, in denen das Spiel hätte kippen können. Aber diese Situationen haben wir nicht genutzt", so HBW-Trainer Bürkle.

Die mit großen Verletzungsproblemen angetretenen Berliner blieben fortan stabil, hielten die Schwaben in der Schlussphase der Begegnung auf Distanz, setzten sich am Ende verdient mit 33:27 durch und bleiben in der Gruppe der Verfolger von Tabellenführer THW Kiel präsent. Der HBW rutschte auf Rang 14 und kämpft am kommenden Donnerstag im Heimspiel gegen den TBV Lemgo Lippe (19 Uhr, Sparkassen-Arena Balingen) wieder um Big Points für den Klassenerhalt.

Füchse Berlin: Ziemer, Heinevetter; Holm (3), Struck (1), Mandalinic, Gojun (1), Munoz Cabezon (1), Lindberg (11/9), Simak (2), Müller, Matthes (1), Kopljar (1), Koch (4), Drux (8).

HBW Balingen-Weilstetten: Bozic, Jensen; Zobel, Niemeyer (1), Lipovina (6), Kirveliavicius, Taleski (3), Thomann (1), Nothdurft (1), Meschke, Grétarsson (8/3), Strobel (5), Schoch (1), Saueressig, Strosack (1).