Handball: HBW testet heute bei Sélestat AHB / Martin Strobel erfolgreich operiert
Sein einziges Testspiel im Rahmen der Rückrundenvorbereitung bestreitet der Tabellenführer der 2. Handball-Bundesliga, der HBW Balingen-Weilstetten, am heutigen Donnerstagabend um 19.30 Uhr beim französischen Zweitligisten Sélestat AHB.
Dieses müssen die "Gallier von der Alb" ohne ihren Kapitän und Spielmacher Martin Strobel bestreiten, der sich bei der Weltmeisterschaft im Spiel gegen Kroatien einen Kreuzbandriss zugezogen hat (Wir haben berichtet). "Martin ist am Dienstagnachmittag in der Orthopädischen Klinik in Markgröningen operiert worden. Der Eingriff ist angesichts des Schweregrad der Verletzung gut verlaufen", sagt HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel. In Sachen Nachverpflichtungen sieht der 35-Jährige keinen Grund für mögliche Schnellschüsse. "Wir haben die Situation in den vergangenen beiden Tagen besprochen. Bei der Analyse der Hinrunde war einer der großen Pluspunkte, dass wir in den fünf Spielen, in denen Martin Strobel ausgefallen ist, wir trotzdem gewonnen haben. Das zeigt, dass wir einen sehr breiten und variablen Kader haben. Andererseits wissen wir auch, dass es noch 18 Spiele sind, und wir natürlich nicht wissen, ob noch weitere Verletzungen hinzu kommen. Deshalb schauen wir momentan, was es für Möglichkeiten gibt auf dem Markt. Aber es macht nur Sinn, etwas zu tun, wenn wir auch davon überzeugt sind, dass uns der Spieler auch weiterhelfen kann. Die Qualität in unserem Kader ist ja sehr gut. Wir haben auf der Mittelposition mit Lukas Saueressig, Diogo Oliveira oder auch Jona Schoch gute Leute", sagt Strobel. Es werde in den kommenden Wochen sicherlich ein interessanter Prozess werden, auf welche Schultern die Aufgaben und Rollen, die Martin Strobel bisher als Kapitän und Führungsspieler inne hatte, nun innerhalb der Mannschaft verteilt werden.
Eine erste Gelegenheit zur Rollenfindung haben die HBW-Spieler heute Abend im Testspiel in Sélestat. Die Elsässer verpassten in der Vorsaison in den Aufstiegs-Play-offs nur knapp die Rückkehr ins französische Oberhaus. In dieser Saison läuft es für Sélestat, das zu den Top-Talentschmieden in Frankreich zählt, und in dessen Reihen schon Handball-Größen wie Ex-Nationaltorhüter Thiery Omeyer und sein Zwillingsbruder Christian Omeyer, der nun als Manager fungiert, oder auch der ehemalige HBW-Bundesligaprofi Rock Feliho standen, nicht so rund in der Proligue: Zur Halbzeit belegt das Team von SAHB-Coach Christophe Viennet nur den neunten Tabellenplatz. Dies soll sich aber in der Rückrunde, in die die Franzosen am 1. Februar starten, ändern. Zuletzt setzte Sélestat eine erste Duftmarke mit einem 35:33-Erfolg im Testspiel gegen den Bundesligisten SG BBM Bietigheim.
"Ich freue mich auf Sélestat. Das ist ein Gegner, den man so nicht alle Tag hat", sagt HBW-Trainer Jens Bürkle, "Das ist eine spielstarke Mannschaft, die sehr gut im 1:1 ist. Im Sommer haben wir knapp gewonnen." Die Partie ist für den 38-jährigen eine wichtige Gelegenheit, "die Dinge, die wir im Training getestet haben, nun auf die Platte zu bringen. Wir haben einige Sachen, die wir ausprobieren – zum Beispiel, wie wir es auf der Mitte hinbekommen."