Weiter auf die ersten Punkte im neuen Jahr warten, müssen die Drittliga-Handballer des HBW Weilstetten II. Im Derby beim VfL Pfullingen gab es für die "Jung-Gallier" bei der 28:34 (13:15)-Niederlage nichts zu holen.
"Mit der Leistung war nichts zu holen", stellte HBW-Trainer Micha Thiemann ernüchtert fest. "Zum ersten Mal war ich überrascht, weil das für mich so nicht abzusehen war. Klar wussten wir, dass Pfullingen eine gute Mannschaft ist und dass es schwierig werden würde. Aber das Gefühl aus unserer guten Trainingswoche hat sich im Spiel in keinster Weise bestätigt."
Pfullingen kommt mit leichten Toren zu klarer Führung
Pfullingen gelang ein Auftakt nach Maß: Bereits nach fünf Minuten führten die "Echaz-Krokodile" mit 4:1. Jan Bitzer und Luca Mastrocola verkürzten danach zwar auf 3:5 (10.), doch zu mehr reichte es nicht. "Wir haben viele Dinge, die wir in der Abwehr vorbereitet haben, gut hinbekommen. Die Pfullinger Stärken, bei denen wir im Hinspiel Probleme hatten, haben wir ganz gut in den Griff bekommen", sagt Thiemann. "Aber was wir vorne gemacht haben, das war einfach schlecht. Die Jungs waren sehr verunsichert und haben viele technische Fehler gemacht. Damit haben wir Pfullingen zu einfachen Toren eingeladen." Die Gastgeber nutzten dies, um sich weiter abzusetzen. Niklas Roth markierte mit dem 10:5 (20.) eine Fünf-Tore-Führung des VfL; drei Minuten vor der Pause lag Pfullingen mit 15:9 vorne, ehe es Bitzer, Louis Mann, Elias Flügel und Silas Wagner gelang, den Rückstand zum 13:15-Halbzeitstand einzudampfen.
VfL baut nach Pause den Vorsprung aus
Doch nach dem Seitenwechsel baute der VfL seinen Vorsprung wieder aus und lag nach dem 21:16 von Alexander Schmid, der Pfullingen zum Saisonende verlassen wird, wieder mit fünf Toren vorne. Diese Führung verteidigte der Tabellenzweite auch in der Folgezeit und baute diesen in der Schlussphase auf 34:26 (57.) aus, ehe Tim Hildenbrand und Mastrocola mit ihren Toren zum 24:28-Endstand noch für etwas Ergebniskosmetik sorgten.
"Unsere Fehlerquote war einfach zu hoch"
"Das war eine solide Leistung von Pfullingen; aber mit Sicherheit auch keine extrem gute Leistung. Dennoch hat es zu einem verdienten Sieg gereicht, weil unsere Fehlerquote einfach zu hoch war", benennt Thiemann die Gründe für die Niederlage. "Das war jetzt das zweite Spiel in Folge, in dem keiner unserer Rückraumspieler so richtig in der Partie war. Dabei hatten wir eigentlich vernünftige Torhüterleistungen; Filip Baranasic hat mit einigen Paraden gesorgt, dass das Ergebnis noch einigermaßen erträglich geblieben ist", resümiert der Balinger Trainer, der aber auch daraufhin weist, "dass wir eine junge Mannschaft sind, die vor der Saison erfahrene Spieler wie Julian Thomann oder Niklas Diebel verloren hat. Es fehlt uns derzeit an Spielern, vor allem im Rückraum, die die Ruhe bewahren und auf ein solides Grundniveau kommen. Das ist nicht so, dass wir das nicht drin hätten; das zeigen sie regelmäßig im Training. Aber sie können es gerade in Drucksituationen mental nicht abrufen. Aber ich bin überzeugt davon, dass diese Phase wichtig ist für alle. Wir müssen nun die Herausforderung annehmen und daraus lernen. Und wenn es uns gelingt, die Phase zu überwinden, dann werden wir auch gestärkt heraus kommen", ist sich HBW-Trainer Thiemann sicher.
Baranasic, Uttke, Hummel; Flügel (6), Fuoß (3/1), Huber, Bitzer (4), Jerry, Wagner (2), Bänsch, Munzinger (1), Mastrocola (4), Hildenbrand (4), Wente, Mann (2).