HBW-Trainer Jens Bürkle hofft Foto: Eibner-Pressefoto/Thomas Haesler

Nach zwei Heimniederlagen in Folge braucht der HBW Balingen-Weilstetten dringend ein Erfolgserlebnis in der eigenen Halle.

Allerdings kreuzt am Samstag das Top-Team der Eulen Ludwighafen um 19 Uhr in der SparkassenArena beim Tabellenführer der zweiten Liga auf. Zum Saisonauftakt entführten die „Gallier von der Alb“ beide Punkte aus Ludwigshafen in einer dramatischen Partie, die erst in letzter Sekunde per Siebenmeter entschieden wurde.

Auch die Eulen verlieren

Vorübergehend verschwanden die Eulen im Mittelfeld des Tableaus, kämpften sich aber wieder nach oben und hatten am vergangenen Wochenende die Chance, sich nach Minuspunkten auf Rang zwei vorzuschieben. Aber das Team von Trainer Michael Abt geriet beim Tabellendritten Dessau-Roßlauer HV 06 schon früh in Rückstand und verlor ohne seinen Stammkeeper Matej Asanin mit 30:35. Noch bitterer war allerdings die 29:33-Pleite des HBW gegen den HC Elbflorenz vor eigenem Publikum. Nichts funktionierte, gar nichts.

Zu viele Baustellen

Trainer Jens Bürkle mag so etwas geahnt haben, als er seine Hoffnung ausdrückte, dass es gelingen möge, den Hebel vom Trainings- und Testspielmodus in den Wettkampfmodus umzulegen. Es sei nicht einfach gewesen, das Spiel aufzuarbeiten und die Defizite zu benennen, weil es einfach sehr viele Baustellen gegeben habe, so der 42-Jährige: „Uns hat insgesamt die Lockerheit und der Spielfluss gefehlt.“ Den Fokus hat er in dieser Woche ganz auf die Vorbereitung gegen Ludwigshafen gelegt. Markenzeichen der Eulen ist ihre knallharte, bewegliche 6:0-Abwehr um den früheren Balinger Jan Remmlinger.

„Wir brauchen schnelle Beine“

Im Angriff agiert die Abt-Truppe mit großer Variabilität. Die Rückraumspieler können sowohl aus der Distanz ihre Tore werfen als auch nach einem Durchbruch aus kürzester Entfernung. Hervorragend ist das Kreisläuferanspiel auf Maximilian Haider und Sergey Gorpishin, erstligareif ist die Flügelzange Alexander Falk und Lion Zacharias. „Wir brauchen schnelle Beine und höchste Aufmerksamkeit, um das zu verteidigen“, hat Bürkle seinen Jungs eingeschärft, sich nicht so passiv zu verhalten wie gegen Dresden.

Möglicherweise kann er am Samstag auf Regisseur Filip Vistorop zurückgreifen, der zum Jahresende hin nur unter Schmerzen spielen konnte, weil er sich eine langwierige Sehnenentzündung zugezogen hat. Falls er nach dem fünfwöchigen Aufbautraining seine Schmerzfreiheit signalisiere, werde er im Kader stehen, so Bürkle: „Wir brauchen seine Durchbrüche, und er macht seine Nebenleute auf den Halbpositionen besser.“

Fans in der „Hölle Süd“ sollen helfen

Pausieren muss wohl weiterhin der Winter-Neuzugang Jens Schöngarth infolge einer Wadenverletzung. Mithilfe der HBW-Fans in der „Hölle Süd“ soll der Mannschaft am Samstag ein deutlich besserer Auftritt gelingen als bei den beiden Heimniederlagen, in denen die Energie gefehlt habe, so Bürkle: „Wir müssen da rauskommen, mit Überzeugung spielen und unseren Siegeswillen an den Tag legen.“