Noch bis zum Sonntag gastieren die Marktschreier mit dem „Hamburger Fischmarkt auf Tour“ auf dem oberen Marktplatz in Freudenstadt.
Der Name „Echte Gilde der Marktschreier“ steht als Synonym für die Entwicklung der volkstümlichen Traditionen des Marktschreiens, die auf dem Fischmarkt in Hamburg-Altona gedieh. In diesem Jahr feiern die „Echte Gilde der Marktschreier“ und der „Original Hamburger Fischmarkt“ das 55-jähriges Bestehen.
Wie in den Jahren zuvor, stehe Freudenstadt bei den Marktschreiern ganz oben auf der Liste der Orte, in denen sie gastieren wollen, berichtet Veranstalter Achim Borgschulze.
Seit Donnerstag sind sie also zurück auf dem Marktplatz. Bis zum Sonntag kann man dort jeweils von 10 bis 19 Uhr „Nudel-Kiri“, „Käse-Mai“, „Aal-Hinnerk“, „Milka-Maxxx“ und den „Wattwurm“ in Aktion und voller Lautstärke erleben.
OB Adrian Sonder eröffnet erstmals Markt
Zum „Original Marktschreier-Frühstück“ konnte Borgschulze auch Oberbürgermeister Adrian Sonder begrüßen. Der freute sich, erstmals den Markt eröffnen zu können. Den fünf Marktschreiern und den weiteren 40 Marktbeschickern wünschte der OB eine gute Zeit in Freudenstadt.
Erstmals ist „Der Wattwurm“, das Original aus Magdeburg, mit einem separaten Verkaufsstand dabei. Im Angebot hat er die „legendären Lümmel von der Küste“.
„Aal-Hinnerk“ kommt seit 1996 in die Stadt
Als weiteres Original ist „Aal-Hinnerk“ hingegen bereits seit 1994 mit dem Hamburger Fischmarkt und der „Echten Gilde der Marktschreier“ auf Tour. Zuvor hat er als Tischler gearbeitet. Seit 1996 ist Hinnerk bei jedem Markt in Freudenstadt dabei. Die Stadt und die Menschen mag er. „Man darf keine Angst vor den Leuten haben, sollte sehr spontan sein und Spaß dabei haben“, lautet sein Erfolgsrezept. „Man muss einfach authentisch bei den Menschen rüberkommen.“
Veranstalter Borgschulze ist im Hauptberuf Jurist und lebt in Dresden. Auch er mag Freudenstadt und kommt gerne in den Schwarzwald. Ein großes Lob spricht er der Stadtverwaltung für die gute Zusammenarbeit aus. Das sei leider nicht in allen Kommunen so.
Wann immer machbar, besucht Borgschulze einen der 46 Märkte, die die Marktschreier im Jahr ansteuern. Die Tour führt über das Jahr hinweg nahezu durch ganz Deutschland – von Flensburg bis Garmisch-Partenkirchen. Die Lastwagen der Marktschreier sind mit diversen Kühlaggregaten ausgerüstet. Der von „Aal-Hinnerk“ verfügt über gleich drei Kühlsysteme. Auf jedem Markt wird die Ware eigens von einem Veterinär abgenommen.
Schon kurz nach der Markteröffnung am Donnerstag kamen viele Besucher auf den Marktplatz – trotz bereits hoher Temperaturen. Wie in den Jahren zuvor, war der Stand von „Käthe Kabeljau“ gleich dicht umlagert. Matjes, Nordseekrabben, Backfisch und weitere Leckereien von der See sind begehrt in Freudenstadt.
Breites Marktangebot
Aber auch Softeis, Crêpes, Oliven und Süßigkeiten stießen gleich zu Beginn auf große Nachfrage. Darüber hinaus sind auch Schuhe, Textilien, Stahlwaren oder Schmuck im breiten Marktangebot.
Der Hamburger Fischmarkt ist ausgiebig bestuhlt. Plätze im Schatten können die Besucher in den kommenden heißen Tagen unter großen Sonnenschirmen finden.