An den Haltepunkten der Hermann-Hesse-Bahn – hier Ostelsheim – können Radler ihre Gefährte künftig sicher abstellen. Foto: Felix Biermayer

Die Anrainerkommunen haben sich auf ein System geeinigt, mit dem die künftigen Hessebahn-Fahrgäste ihre Räder sicher abstellen können. Das soll per App buchbar sein.

Am 31. Januar 2026 ist es endlich so weit. Die Hermann-Hesse-Bahn befördert zum ersten Mal Passagiere. Das ganze Projekt kostet inzwischen 207 Millionen Euro. 80 Millionen Euro davon werden für den Umwelt- und Artenschutz fällig. Allein für die Trennwandkonstruktionen in den Tunneln bei Calw und Althengstett zum Schutz der Fledermäuse fallen rund 24 Millionen Euro an. Die Fledermaus mauserte sich in den vergangenen Jahren zum inoffiziellen Wappentier des Bahnprojekts.

 

In den Anrainerkommunen laufen nun die letzten Vorbereitungen, damit die Haltepunkte auch wirklich bis zum 31. Januar fertig sind. Ein Teil davon sind sogenannte Bike-and-Ride-Fahrradabstellanlagen. In diesen können Fahrräder kostenpflichtig sicher abgestellt werden. Das ist insbesondere für Besitzer teurer E-Bikes interessant. Calw, Althengstett und Ostelsheim haben sich hierbei auf ein einheitliches System verständigt. Das soll die Buchung eines Platzes in den und den Zugang zu den Sammelgaragen erleichtern und per App möglich machen. Was eine solche Buchung kostet, ist noch nicht bekannt.

Calw

In Calw sind solche Anlagen am ZOB und in Heumaden vorgesehen. Am ZOB sollen zwei Sammelschließanlagen mit 20 Plätzen am Brunnen errichtet werden. Hinzu kommen hier noch 20 weitere Radstellplätze an klassischen Anlehnbügeln. In Heumaden kommen 24 Räder in einer sicheren Sammelgarage unter. Dazu kommen 18 weitere Stellplätze an Bügeln wie am ZOB. In Heumaden werden diese Plätze extra überdacht. Am ZOB ist dies nicht nötig. Alles soll rechtzeitig zum Start der Bahn fertig sein.

Da es eine hohe Förderung gibt, muss die Stadt Calw für die Anlagen an beiden Haltepunkten nur etwa 70 000 Euro ausgeben, erklärt Oberbürgermeister Florian Kling. Das ZOB soll ein Mobilitätszentrum werden. Außerdem komme ins ehemalige Reisebüro im ZOB ein Supermarkt, und auch eine Packstation werde aufgestellt.

Althengstett

In Althengstett muss die Kommune etwa 26 000 Euro für die Radabstellanlagen zahlen. Dafür werden zwei Sammelschließanlagen mit je 20 Stellplätzen als sogenannte Doppelstockparker am Haltepunkt errichtet. Hinzu kommen zwölf überdachte Radstellplätze an Bügeln. Außerdem errichtet die Kommune zehn weitere Bügel ohne Überdachung, davon vier direkt bei den anderen Stellplätzen und weitere am Jugendhaus.

Im Umfeld des Haltepunkts sind noch mehr Arbeiten zu erledigen: Bushalteschleife und Parkplätze. Die Bushalteschleife werde als Erstes gebaut, so Bürgermeister Rüdiger Klahm. Danach arbeite sich die Baufirma „den Hang hinunter“. Die Simmozheimer Straße wird aber erst im kommenden Jahr aufgerissen, wenn bei der Hesse-Bahn alles fertig sei. Die Simmozheimer Straße sei dann wohl für zwei Monate gesperrt, so Klahm.

Ostelsheim

In Ostelsheim wird es zehn Plätze in einer abschließbaren Fahrradsammelgarage geben. Dazu kommen 16 weitere Stellplätze an Anlehnbügeln. Insgesamt können dort also 26 Räder parken. Die Anlage kostet etwa 50 000 Euro, wovon knapp die Hälfte aus Fördermitteln kommt. Die Parkierungsanlagen werden in den kommenden drei Monaten gebaut, so Bürgermeister Alshebl. Er dankt der Stadt Calw, welche die Ausschreibung für alle drei Kommunen übernommen habe.