Kommen die Toten aus dem Boden? Schöne, gruselige Details sind im Garten von Nicole Hiltpold zu finden. Foto: Marielène Rombach

Seit sieben Jahren verwandelt Nicole Hiltpold für einen Abend ihren Garten in eine schaurig-schöne Halloween-Hochburg. Das Spektakel lockt immer mehr Publikum an.

Seit einiger Zeit kommen verschiedene Elemente des nordamerikanischen Halloween-Brauches immer mehr zu bei uns an. Kürbisse gibt es ja schon lange, mittlerweile sind aber auch Skelette, Hexen oder Spinnen vermehrt zu sehen. Aber will man alles auf einmal, muss man in der Rheinfelder Siedlung zu Nicole Hiltpold in die Vogteistraße kommen. Nach einer baustellenbedingten Pause hat sie in diesem Jahr wieder nach Wochen langer Vorbereitung ihren Vorgarten gruselig eingerichtet – für einen Abend!

 

„Ich liebe Halloween“

Am Freitagabend war es soweit: Viele Familien streifen durch die Siedlung. An einer Kreuzung wartet eine knapp drei Meter große, aufblasbare Spinne in ihrem Netz. Kürbisse leuchten. Wenige Meter weiter zwischen Nebelschwaden ist die Vogteistraße voll. Kinder lachen, Erwachsene schauen sich beeindruckt die Deko-Elemente an. Zweieinhalb Meter hoch ist ein Sensenmann an der Hofeinfahrt. Wie weitere Elemente bewegt er sich ein wenig, dreht den Kopf hin und her. Doch plötzlich läuft er los – die Kinder schreien erschrocken – und müssen dann lachen. Unter der Verkleidung hat Nicole Hiltpold ihren Spaß, immer wieder die Gäste zu erschrecken. „Ich liebe Halloween“, bringt sie als kurze Erklärung.

Viele Kinder wollen ein Foto mit Nicole Hiltpold in ihrer Verkleidung - sobald der erste Schrecken nachgelassen hat. Foto: Rolf Rombach

Vieles wird selbstgemacht

Nicht kurz ist hingegen die Vorbereitung. Vor vier Monaten hat sie angefangen, Kartons und Ideen zu sammeln und dann zu einem Gesamtkunstwerk zu vereinen. Bis zu vier Stunden kamen da täglich zusammen. „Ich will so viel wie möglich selber machen, meinen individuellen Charakter einbringen“, erklärt sie. Ihr Mann, Thomas Dirschnabel, unterstützt Hiltpold mit der Elektrik. Denn eine Nebelmaschine und die passende Beleuchtung runden die Basteleien erst richtig ab. Dazu kommen gruselige Töne aus Lautsprechern.

Selbst die Ketten, die über dem Sarg liegen, sind selbstgemacht. Foto: Rolf Rombach

Hoffen auf Nachahmer

Seit acht Uhr morgens wurde das Gesamtkunstwerk mithilfe einer Freundin im Garten installiert. Und auch Hiltpoltd Mutter Waltraud, die unserer Zeitung den Tipp zu diesem Event gegeben hat, ist jedes Jahr von Neuem begeistert über die Kreativität ihrer Tochter. „Der Friedhof war richtig gruselig“, erinnert sie sich an ein Motto von vor ein paar Jahren. Auch Piraten waren schon Thema.

Unsere Leserin Waltraud Hiltpold gab unserer Redaktion den Tipp. Sie ist beeindruckt von der Aktion ihrer Tochter. Foto: Rolf Rombach

Warum das alles für eine Nacht? „Weil es halt Spaß macht“, sagt Nicole Hiltpold und überreicht einem Kind ein Überraschungstütchen – 250 Stück hat sie dieses Jahr gerichtet. Neben Lutscher und Gummibärchen sind auch kleine Spielsachen drin. Jede Tüte ist ein wenig anders befüllt.

Eine grauenhafte Szenerie Foto: Rolf Rombach

Gegen 20 Uhr lässt der Andrang dann langsam nach. Mit Kartoffelsalat und Freunden wird Resümee gezogen. Es hat wieder geklappt: Die Kinder waren begeistert. „Als wir die Pause gemacht haben, wurden wir sehr vermisst. Es hat sich heute wieder gelohnt“ ist Nicole Hiltpold glücklich, bevor es langsam wieder ans Aufräumen geht. Sie wird im kommenden Jahr wieder ihren Garten für einen Abend in eine Stätte des Horrors verwandeln. „Und vielleicht machen noch mehr mit in der Siedlung“, hofft sie.