Badegäste ziehen ihre Bahnen im Villinger Hallenbad. Wie lange wohl noch? Foto: BVS/Archiv

Welche Variante hätten Sie denn gerne? Diese Frage stellte die Bäder VS GmbH den Stadträten Villingen-Schwenningens zum möglichen Hallenbad-Neubau.

Villingen-Schwenningen - Weil das Villinger Hallenbad sanierungsbedürftig ist, stellt sich die Frage der Neuausrichtung und die soll, das wurde bereits in der Sitzung des Verwaltungs- und Kulturausschusses in der Vorwoche deutlich, in Richtung Doppelstadt-Hallenbad im Zentralbereich gehen mit Verzicht auf die Hallenbäder in Villingen und Schwenningen.

Wichtige Details fehlen der CDU

Die CDU-Fraktion aber sah sich, so Fraktionssprecher Klaus Martin, mit viel mehr Fragen konfrontiert als der nach dem Für und Wider eines Neubaus – es sei "unbefriedigend", keine Details zum Standort zu kennen oder etwa der Frage, wie lange das Villinger Hallenbad noch aushalten könnte. Natürlich könne die CDU ein rasches Stimmungsbild liefern, und zwar eines pro Hallenbadneubau im Zentralbereich, über das Grundmodul hinaus, welches dem Umfang des bisherigen Villinger Hallenbades entspräche. Aber: "unsere Fraktion lechzt nach verbindlichen Beschlüssen", nach Fakten.

Auch Oskar Hahn von den Grünen gab zu: "Für uns hängt das doch irgendwie alles zusammen", ohne Standort-Option tue sich die Fraktion schwer, ein Stimmungsbild abzugeben. Knackpunkt für die Grünen: Weil das Zentralbad nur dann gebaut werden soll, wenn auf beide Stadtbezirksbäder verzichtet werde, sei die Entscheidung dahingehend zu weitreichend.

Gläschig zeigt sich verwundert

Dirk Gläschig von den Freien Wählern zeigte sich verwundert, dass "diejenigen, die am lautesten schreien in Richtung Energiewende" jetzt in Betracht ziehen, zwei Bäder zu behalten. Nicht minder verwunderlich für ihn: Warum solle der Standort so entscheidend sein? Solange dieser gut erreichbar für beide Stadtteile und den ÖPNV sei und das Bad dort energetisch sinnvoll betrieben werden könne, sei es egal, "ob das Hallenbad jetzt 50 Meter näher an Schwenningen oder Villingen steht". Das Konzept solle in den Augen der Freien Wähler variabel sein, den ambitionierten Schwimmsportlern aus VS Rechnung tragen, und so attraktiv gestaltet sein, dass die Frequenz stimme, so Gläschig.

Siegfried Heinzmann (SPD) wiederholte seine Skepsis aus dem Verwaltungs- und Kulturausschusses, wonach die Zeit für einen Hallenbadneubau aktuell nicht gegeben sei. Die Fraktion gehe davon aus, dass die bisherigen Hallenbäder noch einige Jahre ausreichen – komme es zum Bau eines Zentralbades, so sei der SPD, ebenso wie das zuvor die CDU gefordert hatte, wichtig, dass die Bürger der Doppelstadt bei dieser Entscheidung mitgenommen werden.

AfD: Spaßbad wäre schön, aber unmöglich

"Für uns ist ganz klar: zentrales Sportschwimmbad", formulierte Kathrin Piazolo die Stimmung bei der FDP. Das Bad müsse aber attraktiv sein, man dürfe sich nicht im Klein-Klein verlieren, sondern müsse groß denken. Und: "Wir müssen jetzt so schnell wie möglich durchstarten."

Ein Spaßbad wäre für die AfD "eigentlich schön", aber "durch die Konkurrenz in Rottweil oder Titisee ganz sicher nicht umsetzbar", so Olaf Barth. Was ihm angesichts der vorgestellten Varianten fehlte, sei jedoch ein Hallenbad mit angeschlossenem Außenbereich, so dass das Bad jahreszeitenunabhängig sei.

Roth dankte für die Stimmungsbilder und zeigte auf, was nun passieren soll: "Ein Ergebnis der Weiterarbeit wird sein, dass wir Ihnen vorschlagen, wo das Bad stehen könnte."