Die Braunbärin Isa ist neu im Wolf- und Bärenpark. Sie stammt ursprünglich aus Italien. Foto: Stiftung für Bären

Die Halbschwester von Bruno, dem Bären, der 2006 in Bayern erschossen wurde, hat eine Zuflucht im Alternativen Wolf- und Bärenpark gefunden. Die Braunbärin kam aus Italien in den Schwarzwald, wo sie den Namen Isa erhielt.

Bad Rippoldsau-Schapbach - Bei dem Tier mit der Kennung DJ3 handle es sich um eine ehemalige Wildbärin, teilt die Stiftung für Bären mit, die das Tierschutzprojekt betreibt. Ein zweimannstarkes Einsatzteam der Stiftung für Bären holte das Tier aus Trentino, wo es sich seit 2011 befand.

Aktion verzögert sich wegen Corona

Nachdem die Bärin am Montagmorgen gegen 8 Uhr verladen wurde, machten sich die Tierschützer Bernd Nonnenmacher und Rüdiger Schmiedel auf den Weg zurück in den Schwarzwald. In der Nacht von Montag auf Dienstag erreichten sie planmäßig das Bärenrefugium in Bad Rippoldsau-Schapbach. Die Aktion hatte sich wegen Corona verzögert. Nun seien alle Beteiligten froh darüber, dass die Bärin nun einen neuen Lebensabschnitt beschreiten darf, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Symbolisch dafür bekam sie auch einen neuen Namen: Isa.

2004 im italienischen Trentino geboren

Sie wurde 2004 in der Natur in Trentino, Italien, geboren. Ihre Eltern sind die Bären Daniza und Joze, die im Rahmen des Artenschutzprojekts Life Ursus Mitte der 90er-Jahre in den italienischen Alpen angesiedelt wurden. Sie haben dazu beigetragen, dass Life Ursus eines der erfolgreichsten Wiederansiedlungsprojekte weltweit wurde.

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Joze ist auch der Vater von Bruno, der 2006 traurige Berühmtheit erlangte. Der damals zweijährige Braunbär wurde in Bayern erschossen. Er war der erste freilebende Bär, der nach der Ausrottung vor mehr als 170 Jahren wieder nach Deutschland kam. Seine Mutter Jurka lebt heute ebenfalls im Alternativen Wolf- und Bärenpark im Wolftal.

Nachdem Isa trotz Vergrämungsmaßnahmen in einem Zeitraum von drei Jahren mehrfach menschlichen Siedlungen zu nahe kam, wurde sie 2011 mit einer Lebendfalle eingefangen. Anschließend verbrachte sie zehn Jahre in einem Freigehege in Trentino.

Da dort Umbaupläne bevorstehen, sollte Isa an einen italienischen Zoo abgegeben werden. Um der zurückhaltenden Bärendame ein Leben im Zoo zu ersparen und stattdessen eine tiergerechte Alternative anzubieten, intervenierte die Stiftung für Bären. So warten im Wolftal nun großflächige, naturnahe Freianlagen auf Isa.

"Wir sind überglücklich, dass wir die Aktion auch unter den verschärften Pandemie-Bedingungen so reibungslos hinter uns bringen konnten. Natürlich ist es sehr schade, dass DJ3 überhaupt der Natur entnommen werden musste. Wir hoffen aber, dass ihr Schicksal dazu beitragen kann, die freilebenden Bären zu schätzen und ihren natürlichen Lebensraum verstärkt zu schützen", wird Bernd Nonnenmacher, der Geschäftsführer der Alternative Bärenpark gGmbH, in der Pressemitteilung zitiert.