Der Haiterbacher Gemeinderat befasste sich mit der Kindergartenbedarfsplanung. Foto: oksix - stock.adobe.com

Die Personalsituation sowie die Belegungszahlen machen die Lage der Haiterbacher Kindergarten relativ entspannt. Das war der Vorstellung der Bedarfsplanung im Gemeinderat zu entnehmen.

„Wir sind eine der wenigen Kommunen, die aktuell gut aufgestellt sind“, sagte Jennifer Schneider, Gesamtleiterin der Haiterbacher Kindergärten, in der jüngsten Sitzung des Haiterbacher Gemeinderates. Damit bezog sie sich auf die Personalsituation. Derzeit seien in den städtischen Kindergärten alle Personalstellen besetzt. Mit 26 pädagogischen Fachkräften habe man eine gute Struktur. Das erleichtere den Alltag.

 

Auch in Haiterbach seien die Kinderzahlen eher rückläufig, sagte Schneider. Allerdings gebe es immer eine Dynamik mit kurzfristigen Entwicklungen.

Kindergarten Beihingen Der Kindergarten Beihingen sei seit einigen Jahren konstant gut ausgelastet. Bisher könnten alle Kinder aus Beihingen den örtlichen Kindergarten besuchen, es sei denn, sie wünschten eine längere Betreuungszeit. Perspektivisch könnten die Anmeldungen, die Höchstgruppengröße von 25 Plätzen übersteigen.

Eine Anfrage nach mehr als sechs Stunden Betreuungszeit sei von Eltern eingegangen. Um den Betreuungsbedarf abzufragen, sei zeitnah eine Umfrage geplant.

Oberschwandorf Im Kindergarten Oberschwandorf werde die Betreuungsform von 7 bis 14 Uhr sehr gut angenommen. Laut Schneider ist davon auszugehen, dass diese Gruppe bis zum Sommer 2026 annähernd voll belegt sein wird. Oberschwandorf bietet nun seit zwei Jahren keine Ganztagesbetreuung mehr an. In den kommenden Jahren seit mit einer Verringerung der Kinderzahlen zu rechnen.

Kindergarten Zehntscheuer Im Kindergarten Zehntscheuer seien 26 Kinder zu den Sommerferien 2024 verabschiedet worden. Diese große Zahl an Abgängern habe man nicht vollständig nachbesetzen können. Perspektivisch gehe die Zahl aber wieder nach oben

Einige Kinder aus dem Gebiet Zehntscheuer besuchten mittlerweile den Natur- und Waldkindergarten. Die Zahl an Kindern, die ohne oder mit geringen Deutschkenntnissen in den Kindergarten kommen, nehme derzeit eher zu. Damit gehe ein erhöhter pädagogischer Aufwand auch in Bezug auf die Elternarbeit einher.

Das zentralisierte Ganztagesangebot werde mittlerweile auch von Kindern aus den Teilorten angenommen. Die Nachfrage nach Ganztagesplätzen sei weiter rückläufig. Für das Kindergartenjahr 2025/2026 seien derzeit noch fünf freie Ganztagesplätze vorhanden.

Brunnenstraße Der Kindergarten Gänseblümchen in der Brunnenstraße werde aufgrund von sinkenden Kinderzahlen im Kindergartenjahr 2025/2026 eingruppig geführt. Die Gruppe sei mit 25 Plätzen voll belegt. Die Einrichtung wieder zweigruppig zu betreiben, wäre laut Schneider wirtschaftlich sinnvoller, zudem sei der Personaleinsatz flexibler gestaltbar.

Arche Noah Der Evangelische Kindergarten Arche Noah suche weiterhin nach einer Kindergartenleitung. Durch das fehlende Personal sei mit der Aufsichtsbehörde KVJS vereinbart, eine der Bestandsgruppen (Sonnenscheingruppe) als halbe Gruppe zu führen. Die dritte Gruppe ist bis 31. August 2028 befristet. Erwartet wird, dass die Kinderzahlen bis zum Auslaufen der Befristung wieder auf das zweigruppige Niveau zurückgehen.

Naturkindergarten Der Natur- und Waldkindergarten Haiterbach habe durch den Bau des Baumkinderhauses seine Kapazitäten auf 20 Plätze ausgeweitet. Derzeit besuchten 17 Kinder den Waldkindergarten, davon vier aus Talheim. Laut Vereinsvorstandes sei davon auszugehen, dass auch die drei freien Plätze im Laufe des Kindergartenjahres vergeben werden.

Diskussion im Rat Der Gemeinderat nahm die Bedarfsplanung ohne Beschlüsse zur Kenntnis. Mathias Kaupp (CDU) sprach sich für eine Umverteilung der überzähligen Kräfte im Kindergarten Brunnenstraße aus. Auf lange sicht könne man sich eine Überbelegung beim Personal nicht leisten. Schneider entgegnete, dass es auf Papier ein andere Belegung sei als das, was man für den realen Betrieb habe.

Uli Seeger (UBL) wunderte sich über die Befristung bezüglich der Arche Noah auf 2028. Schneider zeigte auf, dass dies von Anfang an so gedacht war. Der Gemeinderat hatte einen entsprechenden Beschluss gefasst, wie Karin Killinger (UBL) erklärte.

Bürgermeisterin Kerstin Brenner sagte, dass man bei einem längeren Bedarf noch einmal verhandeln könne.