Haiterbach/Horb. Es dauert nur wenige Sekunden, dann ist es weg – aber nicht verloren. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Saskia Esken schaut ihrem eigenen Bild hinterher, wie es im Schlund der Recycling-Maschine verschwindet. Hunderte Vorgänger des Wahlplakats gingen bereits seinen Weg: durch den Schredder in eine neue Zukunft.
Esken machte sich jüngst auf, um herauszufinden, was eigentlich nach dem Gebrauch der Hohlkammerkunststoffplatten passiert. Antworten hielt Martin Hartl bereit. Er ist Inhaber und Geschäftsführer der Infinex Group, einem Kunststoff verarbeitenden Betrieb in Haiterbach und Horb.
Das Plastik sei schlecht für die Umwelt, weil das Material nicht biologisch abbaubar ist. Geschäftsführer Hartl hat dafür eine Lösung: Recycling. Eskens Plakate und die vieler anderer seien bei Infinex gut aufgehoben, weil das Material eben nicht auf Deponien und schon gar nicht im Meer landet. Die Platten werden zu Granulat verarbeitet, aus dem die Infinex Group eine Vielzahl an Produkten herstellt. Beispielsweise Mehrwegbehälter für die Industrie, die bis zu zehn Jahre im Einsatz sind, und sich danach erneut recyceln lassen. "Umweltfreundlicher geht’s kaum", betont Hartl. Auf Nachfrage der Abgeordneten erläuterte er aber auch, dass neue Plakate aktuell nicht aus Recycling-Material gefertigt werden: "Die Druckereien brauchen weißes Material mit perfekt ebener Oberfläche – das ist eine Herausforderung. Vielleicht könnte man es mit einem Mix aus recyceltem Trägermaterial und neuer Oberfläche versuchen."
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