Das Haiterbacher Mehrgenerationenhaus in der Beihinger Straße bietet vielfältige Angebote und Hilfestellungen. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

MGH: Bund und Stadt teilen sich die Finanzierung / 40 Ehrenamtliche an Bord

Haiterbach. Das Mehrgenerationenhaus (MGH) in der einstigen Haiterbacher Zehntscheuer hat sich in den letzten Jahren zu einer verlässlichen Anlaufstelle in der Kuckucksstadt entwickelt. Ein Platz, an dem sich Menschen aller Altersgruppen begegnen können. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats informierte Gerlinde Unger als MGH-Leiterin über die aktuellen Angebote und Aufgaben der Einrichtung.

Ziel war es 2008 bekanntlich, mit Blick auf den demografischen Wandel neue Strukturen zu schaffen. So wurde das MGH in Haiterbach zunächst aus EU-Mitteln finanziert – und seit 2017 teilen sich Bund (30 000 Euro) und Stadt (10 000 Euro) den Großteil der Finanzierung. Hinzu kommen beispielsweise Mittel aus der Fernsehlotterie und weiteren Fördertöpfen.

Als Problem der kommenden Jahre bezeichnete Gerlinde Unger die deutlich zunehmende Alterung in Haiterbach, doch auch die familiären Strukturen zerbrechen immer mehr – sei es durch den Wegzug von Kindern oder weil das Verantwortungsgefühl der Kinder für ihre Eltern abnehme. Vor diesem Hintergrund sei das Altwerden mit Unsicherheiten wie Krankheit, Pflegebedürftigkeit oder der wachsenden Vereinsamung verbunden. Deshalb versuchen Gerlinde Unger und ihr Team, zu dem auch rund 40 Ehrenamtliche zählen, Begegnungsorte zu schaffen und die Vernetzung verschiedener Altersgruppen zu gestalten. Dazu gehören der offene Treff in der Seniorenanlage, aber ebenso die Mittagstische in Beihingen und Oberschwandorf.

Werkstattprojekt war ein voller Erfolg

Daneben leisten die MGH-Mitarbeiter mit Rat und Tat vielfältige Unterstützung bei großen und kleinen Herausforderungen. So hilft das Team beim Stellen von Anträgen, und in diesem Jahr erfolgten bereits 160 Beratungen, unter anderem auch von Flüchtlingen, die in der Kuckucksstadt untergebracht sind.

Ein voller Erfolg war jetzt allerdings vor allem das Werkstattprojekt, bei dem 327 Kinder an 28 Workshops teilnahmen. "Das wurde sehr gut angenommen und ermöglicht den Kindern Zugang zu praktischem Handeln", erklärte Gerlinde Unger. So wurden Blumenkästen für den öffentlichen Raum gestaltet oder Tischkicker aus Karton hergestellt. Zu den Aktionen zählten außerdem das Bauen von Vogelnistkästen oder Insektenhotels.

Rita Frey von den Freien Wählern sprach mit Blick auf die 40 Ehrenamtlichen von einer "stolzen Zahl", doch anders wäre die Arbeit im Mehrgenerationenhaus gar nicht zu stemmen, machte sie deutlich.