Die Burgschule gehört zu Haiterbach, sagen viele Eltern und kämpfen für deren Erhalt. Foto: Katzmaier

Haiterbacher Gemeinschaftsschule hat dank Inklusion ausreichend Anmeldungen. Hoffen auf starke Jahrgänge.

Haiterbach - Die Burgschule ist gesichert – so lautete unlängst die frohe Botschaft nach Ablauf der Anmeldefrist für die neuen Fünftklässler. Doch es bleibt eine haarscharfe und wackelige Angelegenheit, wie Schulleiterin Sybille Rothe aufzeigt.

16 Schüler sind gefordert für die Bildung einer neuen 5. Klasse, und 16 Schüler hat die Burgschule – momentan. Diese teilen sich in 13 schriftliche Anmeldungen bis Ende März sowie zusätzlich drei Inklusionskinder auf. Also Kinder mit Behinderungen oder anderen Defiziten. Schon allein das sei eine wackelige Sache, sagt Rothe, da hier besondere Spielregeln gelten. Für die Genehmigung einer Inklusionsklasse bedürfe es nicht nur einer Mindestanzahl, die Kinder müssten auch in der gleichen Klasse sein und zudem die gleiche Behinderung haben.

Mittlerweile liege jedoch die Zusage des Schulamtes vor, diese Kinder aufnehmen zu dürfen. Wobei Rothe die Vorgaben kritisch betrachtet. Schließlich sei es im ländlichen Raum extrem schwierig, Kinder mit der gleichen Behinderung zu finden. Aber es gibt sogar eine Anfrage für ein viertes Kind. Für die Inklusion stehen zwölf Stunden pro Woche zur Verfügung.

Aber es gibt noch andere Stolpersteine: Die vorliegende Anmeldung eines Schülers bedeute noch nicht automatisch dessen Aufnahme, erklärt Rothe. Auch hier habe das Schulamt das letzte Wort. Das Stickwort hier: "Lenkung der Schülerströme". Das heißt, Kinder könnten auch anderen Schulen zugewiesen werden.

Und dann gibt es weitere Stichtage. Beispielsweise der 15. Oktober. Dann wird nochmals geschaut, wie viel Schüler tatsächlich die 5. Klasse besuchen. Sind es weniger als 16, wird die Klasse nicht aufgelöst, aber es droht eine weitere Mahnung des Schulamts.

Für die Schule ebenfalls nicht unwichtig ist der 25. Juli. Dann gehe es um die Deputate für die Schule, so Rothe.

Trotz all dem Wenn und Aber ist Rothe zuversichtlich: "Wir werden 16 Schüler haben." Man hoffe dies.

Derzeit erfahre die Bildungsstätte sehr viel positive Resonanz. Das gehe auf die neue Werbebroschüre der Schule und die sehr engagierten Elternbeiräte zurück. Ersteres bewirkt, dass nun auch Eltern aus dem Umland die Burgschule und deren Stärken entdecken.

Dazu zählt Rothe neben modernen Lernmethoden das familiäre Umfeld und das engagierte Kollegium. An den Lehrern hänge viel, weil nur Erwachsene wüssten, dass man für das Leben lerne. "Kinder lernen für die Lehrer." Und Beziehungsarbeit sei mit 30 Schülern pro Klasse letztlich nicht zu leisten.

Die Anspannung an der Burgschule bleibe, weil man Jahr für Jahr zittern müsse. Wobei man auf stärkere Jahrgänge hoffen könne.

Doch wann immer man sich am Ziel wähne, habe man das Gefühl, "es wird immer ein Türchen zugeschlagen", sagt Rothe. Sie wirbt dafür, auch an Hauptschulen die Mittlere Reife zu ermöglichen, nachdem man in Realschulen nun den Hauptschulabschluss machen können soll.

Die Burgschule bietet also weiter Raum für Diskussionen. Und die wird es geben. Am 13. Mai soll Schulamtsleiter Volker Traub zu Gast im Haiterbacher Gemeinderat sein.

Zudem planen die Elternvertreter ein Diskussionsforum mit Traub und eventuell dem zuständigen Ministerialrat.