Wie aus Wellpappe Verpackungen werden, erfuhren die Besucher bei einer Führung durch die Produktionshallen der Firma Mayer Kartonagen.. Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder-Bote

"Gläserne Produktion": Firma Mayer gewährt Besuchern Einblicke in Entwicklung und Produktion

Von einfacher Wellpappe zu den unterschiedlichsten, individuellen Verpackungslösungen – ein weiter Weg, wie sich in der Produktionshalle von Mayer Kartonagen bei der "Gläsernen Produktion" am Wochenende neugierigen Besuchern offenbarte.

Haiterbach. Vor 16 Jahren übernahm Thomas Mayer die Haiterbacher Kartonagenfabrik von seinen Eltern Karl und Lina, welche diese 1958 eröffneten. Inzwischen zeichnet er verantwortlich für 70 Mitarbeiter, verteilt auf eine Niederlassung in Bühl sowie den Hauptstandort in Haiterbach. Wie in letzterem gearbeitet wird und wie so ein Verpackungskarton entsteht, erfuhren die zahlreichen Besucher der ersten "Gläsernen Produktion" bei Mayer Kartonagen.

Etwa alle 20 Minuten gingen die Vertriebsmitarbeiter Lars Weigl, Andreas Martinovic, Bernhard Theurer sowie Bodo Szlusnus mit je einer kleinen Gruppe los. Für knapp eine Stunde entführten sie die Männer und Frauen in die Welt der Kartonagen. Und die verspricht selbst im Bürogebäude Spannung, wo in der Verpackungsentwicklung Prototypen entworfen und in einem eigenen kleinen Labor Belastungstests unterzogen werden können.

Der Blick in die Produktionshalle selbst fand im laufenden Betrieb statt, zwischen Gabelstaplern und konzentrierten Angestellten hindurch. Beginnend am Wareneingang und entlang ratternder Maschinen, wanderten die Männer und Frauen durch die Halle. Je nach Anforderung an das Endprodukt wird die Wellpappe gestanzt, geschnitten, bedruckt und verklebt. 15 Millionen Quadratmeter Wellpappebögen werden dort jährlich auf diese Weise zu etwa 30 Millionen Verpackungen verarbeitet.

"Für uns ist eine Verpackung nicht nur ein Karton mit Länge, Breite, Höhe", erklärte Geschäftsführer Thomas Mayer. "Unser Ziel ist es, die Produkte der Kunden sicher und intelligent zu verpacken". Deswegen entwirft das Unternehmen etwa die Hälfte seiner Produkte individuell. Was dabei heraus kommt und wie überhaupt genormte Verpackungen aussehen, konnten die Besucher am sogenannten FEFCO-Pavillon entdecken. Der FEFCO-Katalog, nach welchem der Haiterbacher Betrieb die andere Hälfte seiner Kartons produziert, gibt einen internationalen Standard für Verpackungen vor.

Nebenan informierten die Auszubildenden des Betriebs über ihre Tätigkeitsfelder und präsentierten ein paar ihrer selbst entworfenen Werkstücke. Industriekaufmann, Packmitteltechnologe, Industriemechaniker sowie Maschinen- und Anlagenführer werden bei Mayer Kartonagen ausgebildet.

Nach diesem tiefen Einblick in die Kartonverpackungsproduktion luden als kleine Lounge arrangierte Sitzmöbel und eine Kaffeebar aus Karton zum Verweilen ein.

"Die Veranstaltung war sehr gut besucht, sehr erfolgreich und hat unsere Erwartungen voll erfüllt", zog Thomas Mayer ein Fazit. Eine Wiederholung der Gläsernen Produktion, wenn auch nicht jährlich, könne sich Mayer daher durchaus vorstellen.