Schritt eins: die Zahl der Umschläge ermitteln. Erst dann geht es an die Wahlscheine. Foto: Katzmaier Foto: Schwarzwälder-Bote

Position weiter ausgebaut / Auch CDU/FWH zeigen sich zufrieden

Von Markus Katzmaier Haiterbach. Die Unabhängige Bürgerliste (UBL) bleibt nach der Gemeinderatswahl in Haiterbach stärkste Kraft und kann diese Position sogar noch ausbauen. Während die DBH drei Sitze behält, kommt die gemeinsame Liste von CDU und Freie Wähler auf sechs Ratsmitglieder. Vor allem die Freien Wähler gehen dabei mit doppelt so vielen Sitzen als Gewinner hervor.Ein Trend bleibt bei den Kommunalwahlen in Haiterbach unverändert: die Wahlbeteiligung ist weiterhin rückläufig. Am Sonntag lag sie bei 49,48 Prozent nach 51,5 Prozent im Jahr 2009 und 61,7 Prozent im Jahr 2004. Wobei die Zahl der Wahlberechtigten nicht zuletzt aufgrund des heruntergesetzten Wahlalters auf 16 Jahre zunahm. 4436 Haiterbacher Einwohner waren zur Wahl zugelassen. 2009 waren es 3914 Wahlberechtigte.

Tatsächlich Gebrauch von diesem demokratischen Recht machten 2195 Wähler. Und die machten die Unabhängige Bürgerliste Haiterbach (UBL) erneut zur stärksten Kraft – mit einem überschaubaren Zuwachs. Im bisherigen Gremium hatte die UBL zehn der 21 Sitze. Künftig werden es neun von 18 Sitzen sein. Also exakt die Hälfte. Trotz unechter Teilortwahl gibt es nun erstmals keine Ausleichssitze zu vergeben. Damit erreicht Haiterbach zugleich ein schon 2009 anvisiertes Ziel: das Gremium merklich zu verkleinern. Grund für die ausbleibenden Ausgleichsitze ist laut Andreas Schad, Hauptamtsleiter und Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses, die Umstellung des Auszählungsverfahrens auf Sainte-Laguë/Schepers.

Sehr zufrieden mit dem Wahlergebnis zeigte sich gestern Gerhard Gutekunst, der wohl künftig die Rolle des Fraktionssprechers der UBL übernehmen wird. "Der Generationswechsel ist geglückt", sagte Gutekunst, der auch Grund zur ganz persönlichen Freude hatte: Mit 2244 Stimmen und deutlichem Abstand ist er Stimmenkönig in Haiterbach. Doch selbst Platz zwei und drei gehen an die UBL.

Ärgerlich ist für Gutekunst, dass Uli Seeger mit 1243 Stimmen nicht ins Gremium einzieht. Das sind mehr als doppelt so viele Stimmen wie das künftige Mitglied mit den wenigsten Stimmen.

Zufriedene Töne waren gestern auch aus dem Lager von Freie Wähler Haiterbach (FWH) und der CDU zu vernehmen. Mit sechs Sitzen habe man eine gute Ausgangsbasis, um die Ziele im Gremium zu verfolgen, sagte der FWH-Vorsitzende Volker Schumacher. Laut Otto Roller, CDU-Stadtverabandsvorsitzender, ist dies mit den neuen Liste besser möglich als mit der bisherigen CDU-Fraktion. Otto Roller meinte, er hoffe künftig auf sachbezogene Arbeit im Gremium. Das wiederum hatten andere Kandidaten bei CDU/FWH im Wahlkampf vermisst. Man habe aber kein Öl ins Feuer gießen wollen, sagte Gerhard Gutekunst seitens der UBL.

Sowohl Roller als auch Schumacher wollten das Ergebnis der Gemeinderatswahl nicht nach Freie Wähler und CDU auseinanderdividiert betrachtet wissen. Man sei als eine gemeinsame Liste angetreten und könne mit dem Ergebnis zufrieden sein, wenngleich natürlich immer mehr möglich sei.

Schaut man dennoch nach der Zugehörigkeit der Gewählten, sieht man, dass die CDU von bislang sechs auf zwei Plätze im Gremium kommt, während die Freien Wähler die Zahl ihrer Sitze von zwei auf vier glatt verdoppelt und somit auch ein Gewinner der Wahl ist.

Die DBH behält nicht nur ihre drei Sitze, sondern auch die drei bisherigen Ratsmitglieder. Allerdings verlor Karl Braun nahezu die Hälfte seiner Stimmen und kam auf 604. Braun vermutet, dass dies mit seinem Rückzug kurz vor der Wahl aus dem Gremium zusammenhängt. Dies sei missverstanden worden. Ihre wichtigsten Ziele habe die DBH aber erreicht: Fraktionsstärke und zu verhindern, dass eine Liste die absolute Mehrheit habe.

Von Markus Katzmaier

Die Haiterbacher Gemeinderatswahl kennt klare Gewinner und Verlierer. Sieger ist erneut die UBL, die mit der Hälfte der Sitze noch einmal zulegt und mit Gerhard Gutekunst zudem den Stimmenkönig stellt. Dividiert man den Wahlvorschlag von CDU/FWH auseinander, können nur die Freien Wähler von dieser Kooperation profitieren. Statt zwei haben sie im neuen Gremium nämlich vier Sitze. Im Umkehrschluss gibt es künftig nur zwei statt zuletzt sechs CDU-Räte. Hier fehlen nicht nur die zur UBL übergelaufenen Zugpferde Theo Schuon und Mathias Kaupp, sondern auch jene, die nicht mehr antraten. Da stellt die DBH mit ihren drei Sitzen eine Konstante dar. Nur Karl Braun wird für das Rücktritts-Wirrwarr vor der Wahl abgestraft. Seine Stimmenzahl hat sich nahezu halbiert. Letztlich Gewinner sind auch die Frauen, die drei statt zwei Sitze inne haben.