Seit 25 Jahren pflegen der TSV Haiterbach und die SG Possendorf ihre Freundschaft. Auch Besuche außer der Reihe prägen die Turnfreundschaft. Foto: TSV Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Die Turnvereine Haiterbach und Possendorf feiern ihre 25-jährige Gemeinschaft

Seit nun 25 Jahren besteht eine enge Turnfreundschaft zwischen dem TSV Haiterbach und dem Sportverein SG Empor Possendorf. Die Vereine blicken zurück auf eine interessante Zeit.

Haiterbach. Roland Keil war 15 Jahre alt, lebte in Possendorf im Bundesland Sachsen und war begeisterter Turner. Im Jahre 1988 reiste er mit seinen Eltern aus, fand in Nagold ein neues Zuhause und trat dem Haiterbacher Turnverein bei. Nach der Wende besuchte Keil seine alte Heimat Possendorf des Öfteren. Durch seinen Großvater Fritz Wilde entstand die Idee einer Ost-West-Begegnung seiner beiden Heimatvereine.

Im Jahre 1992 war es dann so weit: Der TSV Haiterbach reiste mit einigen Turnen nach Sachsen. "Die ersten Besuche waren natürlich von Skepsis geprägt", erinnert sich Volker Renz, einer der Turner, die damals aktiv waren.

Seit jenem Jahr besuchen sich die Vereine gegenseitig. Das Treffen findet immer um den 3. Oktober herum statt, um den Tag der deutschen Einheit symbolisch hervorzuheben. Zu den Vergleichswettkämpfen der beiden Sportgemeinschaften kamen im Laufe der Jahre auch einige Ausflüge und ein breit gefächertes Kulturprogramm.

"Bier trinken gehört natürlich auch dazu", sagt Volker Renz lachend. Er denkt gerne an die zahlreichen Besuche der Frauenkirche in Dresden, dessen Entwicklung er miterlebt hat, zurück. "Das war für mich persönlich sehr beeindruckend."

Doch jedes gemeinsame Erlebnis war für die Gemeinschaft sehr wertvoll. "Wir waren mit großen Reisebussen unterwegs, so viele waren wir", erzählt Renz. Ausflüge in der Region und Gruppenführungen standen auf dem Programm. "So wird man auch mal zu Sehenswürdigkeiten geführt, zu denen man sonst vielleicht nicht gekommen wäre."

"Richtig familiär"

Zu Beginn der Turnfreundschaft organisierten die Vereine für den jeweils anderen große Quartiere in den örtlichen Schulen. "Die Freundschaft hat sich aber so entwickelt, dass jetzt alle privat beieinander unterkommen", sagt Renz. So auch im Jahr 2007, als die Possendorfer Turner zur Weltmeisterschaft in Stuttgart zu Besuch waren.

Generell sei das Verhältnis "richtig familiär" geworden. Auch Besuche außer der Reihe, anlässlich von Geburtstagen oder Hochzeiten prägen die Turnfreundschaft.

Zum 20-jährigen Bestehen der Freundschaft veröffentlichten die beiden Vereine ein Buch, in dem die Geschichte der Freundschaft beschrieben wird und die gemeinsamen Ausflüge illustriert sind. Neben der Vorstellung der beiden Vereine schreiben auch einige Turner über Erfahrungen und lustige Ereignisse. "Wir haben zum Beispiel immer über die Dialekte der jeweils anderen gelacht", sagt Renz und grinst.