Bernd Killinger bei der offiziellen Kandidatenvorstellung vor rund 1200 interessierten Gästen. Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeisterwahl: Der Haiterbacher Bernd Killinger tritt am 10. September in der Gemeinde Forst an

Am 10. September wird in der Gemeinde Forst ein neuer Bürgermeister gewählt. Gute Aussichten scheint dabei der Haiterbacher Bernd Killinger zu haben. Doch bei vier Bewerbern muss er sich gegen gleich drei Konkurrenten durchsetzen.

Haiterbach/Forst. Ein Bürgermeisterwahlkampf ist in der Regel recht anstrengend. Das bekommt derzeit Bernd Killinger zu spüren. Dass Wahlkampf und auch noch der erste Wahlgang inmitten der Urlaubszeit platziert wurden, ist da nur wenig Entlastung. "Ich bekomme derzeit so viele Anfragen, dass ich mit der Beantwortung kaum noch nachkomme", erklärt der 40-Jährige. Das ist zwar mühsam, lässt in ihm aber auch Zuversicht wachsen, dass er gute Chancen hat.

Schon in der Zeit seines Studiums war sich Bernd Killinger sicher, dass er eines Tages ein politisches Amts anstreben würde. In Sindelfingen geboren, aber von Anfang an in Haiterbach aufgewachsen, führt ihn sein schulischer Weg zunächst an die Burgschule. Das Abitur absolvierte er am Technischen Gymnasium in Nagold. Nach dem Wehrdienst begann er der Politikwissenschaftler das Studium in Tübingen.

An der Politik ist Killinger schon länger nah dran. Seit 2010 ist er persönlicher Referent der kürzlich wiedergewählten Bruchsaler Oberbürgermeisterin. Der Verwaltungsangestellte war zuvor als Schulberater für den Duden-Verlag am Aufbau der Schulbuchsparte in Baden-Württemberg und Niedersachsen beteiligt. Weitere Stationen waren die Duale Hochschule Baden-Württemberg, wo er die Studienberatung der Dependance in Horb aufgebaut hat, und eine Projektleitung an der Steinbeis-Hochschule Berlin.

Nach Bruchsal hatte es Killinger durch seine aus Talheim stammende Frau gezogen, die als Diplom-Restauratorin eine Stelle am Badischen Landesmuseum in Karlsruhe antrat.

Die Bewerbung für den Bürgermeisterposten in Forst war für Killinger terminlich gesehen eine knappe Angelegenheit, da er hinter seiner Chefin stand. Glücklicherweise gewann die in Bruchsal im ersten Wahlgang. So reichte es bis zum Ablauf zur Einreichungsfrist am 14. August in der Bruchsaler Nachbargemeinde Forst. Dort tritt der bisherige Bürgermeister Reinhold Gsell nach zwei Amtszeiten nicht mehr an. Da Gsell und auch dessen Amtsführung geschätzt wurde, habe Forst kaum Probleme und eine gute Struktur vorzuweisen. Gute Betreuungs- und Bildungsangebote, solide Wirtschaft und gute Einkommensteuereinnahmen, da die 8000-einwohner-Gemeinde ein beliebter Wohnort im Einzugsgebiet von Karlsruhe sei.

Bernd Killinger tritt als überparteilicher Kandidat an, der in einer vergleichbaren Stadt aufgewachsen ist. "Ich versuche, keinen Wahlkampf von der Stange zu machen", sagt Killinger, der Vater von zwei Kindern ist.

So gibt es Spielplatzgespräche, Kaffeepausen und Diavorträge mit Bernd Killinger. Mit letzterem ist Killinger auch in seiner Heimat bei der VHS aufgetreten. Auch durch Veröffentlichungen seinen eigenen Kinderbuchverlags ist er bekannt geworden. Dieser Bereich ruht aber aufgrund der anderen Inanspruchnahme.

In Haiterbach dürfte Killinger nicht zuletzt durch den ehemaligen elterlichen Betrieb, das Blumenhaus Killinger, bekannt sein. In der Kuckucksstadt und auch in Talheim ist er mehrfach im Jahr zu Besuch. Die 120 Kilometer Entfernung machen eine Reise überschaubar.

Für den ersten Wahlgang am 10. September erhofft sich Killinger eine gute Ausgangsposition für den zweiten Wahlgang am 24. September – parallel zu Bundestagswahl. "Doch vielleicht gibt es ja schon im ersten Wahlgang eine Überraschung."