Auf dem ehemaligen "Gutekunst-Areal" in Oberschwandorf soll künftig eine Wohnbebauung mit nichtstörenden Gewerbebetrieben entstehen. Foto: Priesterbach

Die Verwaltungsbank in Haiterbach hat es nicht immer leicht: In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats folgte das Gremium dem Vorschlag aus dem Rathaus nicht, wie vorgesehen den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan "Mühlwiesen-Gehren, 9. Änderung" in Oberschwandorf zu fassen.

Haiterbach - Einig waren sich die Gemeinderäte in der Beihinger Sport- und Festhalle zwar, dass in diesem Bereich auf jeden Fall baldmöglichst eine Entwicklung stattfinden soll – doch die im Rathaus vorgesehene Reihenfolge fand nicht die nötige Mehrheit. Auf Antrag von UBL-Rat Gerhard Gutekunst stimmten zehn zu sieben Räte für eine Vertagung des Aufstellungsbeschlusses. Seiner Ansicht nach müsse das Thema zunächst im Technischen Ausschuss und vor allem im Ortschaftsrat beraten werden.

Wie Bürgermeister Andreas Hölzlberger einleitend erläutert hatte, soll ein Teil des bestehenden Gewerbegebiets Mühlwiesen-Gehren in ein Mischgebiet umgewandelt werden. Dabei handelt es sich um das ehemalige "Gutekunst-Areal". "Der Eigentümer denkt an eine Veränderung", machte der Rathauschef deutlich, dass die Gewerbebrache in eine nachhaltige Zukunft geführt werden soll. Nachdem der Eigentümer des größten Teils dieses Gebietes die gewerbliche Nutzung zwischenzeitlich eingestellt hat, soll künftig eine Wohnbebauung, eventuell mit kleineren nichtstörenden Gewerbebetrieben entstehen. Ziel des Bürgermeisters dabei: "Wir wollen die Entwicklung aktiv begleiten und mit einem Bebauungsplan in die Hand nehmen".

Positives Signal versprochen

Vom eigentlich vorgesehenen Aufstellungsbeschluss versprach sich Hölzlberger ein positives Signal für den Investor.

Auf eine ebenso konstruktive wie kontroverse Diskussion in seiner Fraktion machte Gerhard Gutekunst aufmerksam. Doch gebe es eben "einige Dinge zu regeln" – und es müssten auch die Ideen und Wünsche der Eigentümer berücksichtigt werden, um eine "passable Lösung zu finden, die allen Anliegen gerecht wird". Wie UBL-Fraktionssprecher Uli Seeger anfügte, wolle man einen Investor "nicht verschrecken, sondern das Signal senden, dass wir bereit sind, hier etwas voranzubringen".

Rita Frey von den Freien Wählern sprach von einem "Glücksfall für Oberschwandorf" und ist überzeugt, dass das jetzt zum richtigen Zeitpunkt komme. Wichtig sei jedoch, die Angelegenheit zügig voranzutreiben. Für Fraktionssprecher Johann Pagitz von den Freien Wählern müssten jetzt die Grundbedingungen dafür geschaffen werden, "dass da etwas in Bewegung kommt". Sein Fraktionskollege Gerhard Walz fand es allerdings ebenfalls besser, "den Aufstellungsbeschluss jetzt noch nicht zu fassen".

Dem Oberschwandorfer Ortsvorsteher Bruno Bessey ist es vor allem wichtig, "dass dort etwas passiert". Und weil das Thema eine intensive Diskussion wert sei, tut es in den Augen von Bessey "nicht weh, wenn wir den Aufstellungsbeschluss noch mal verschieben. So sollten neben der Beratung zwischen Technischem Ausschuss, Ortschaftsrat und Bauherr eventuell auch noch die Ratschläge eines Fachmanns eingeholt werden, so sein Vorschlag. Für den Ortsvorsteher "hat das alles nichts mit Vergraulen zu tun".