Das Interesse am Info-Abend zum Energetischen Quartierskonzept war riesig. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Energieeinsparung: Mehr als 100 Bürger informieren sich über das neue Quartierskonzept im Ort

Das Interesse an Informationen zum Energetischen Quartierskonzept im Haiterbacher Stadtteil Beihingen war riesig. In der Turn- und Festhalle blieb kein Stuhl frei. Endura Kommunal aus Freiburg informierte über den Verlauf der Konzepterstellung. Alle Hauseigentümer erhalten in den nächsten Wochen per Post einen Fragebogen zur Datenerhebung.

Haiterbach-Beihingen. Beim Informationsabend zum Energetischen Quartierskonzept konnte Ortsvorsteher Eberhard Walz gemeinsam mit Bauamtsleiter Werner Braun mehr als 100 Interessierte begrüßen. Sarah Berberich von Endura Kommunal spielte zunächst ein lustiges Video zum Klimaschutz ein, bevor sie auf die Möglichkeiten der energetischen Sanierung, die Nutzung erneuerbarer Energien und auch auf mögliche Kühlungen von Gebäuden sowie sommerlichen Hitzeschutz einging.

Ihre Kollegin, Gabriele Lichtwer, Projektverantwortliche bei Endura Kommunal, stellte den inhaltlichen und zeitlichen Ablauf des Quartierskonzeptes vor. Zunächst wurden die Bürger in der Infoveranstaltung umfassend mit dem Thema bekanntgemacht. Es folgen in den nächsten Wochen die Datenerhebungen. Dazu erhält jeder Hauseigentümer einen Fragebogen, der bis Mitte November die Grundlagen für eine Potenzialanalyse beinhalten soll. Hier appellierte Lichtwer an die Immobilieneigentümer um Mithilfe. Mit den Fragebögen werden Daten über das Alter der Heizungen, Sanierungszustand, Zustand der Fenster und der Dachisolierungen abgefragt. Diese werden anschließend anonymisiert. Für die teilnehmenden Hausbesitzer winken fünf Zehnerkarten für das örtliche Hallenbad. Ausfüllen, so Lichtwer, kann man ihn auch online. Er wird auf den Haiterbacher Internetseiten zugänglich sein.

Bürger werden auf dem Laufenden gehalten

Nur mit den vorhandenen Daten könne ein umfassendes Konzept erstellt und eine konkrete Maßnahmenentwicklung vorgenommen werden. Die Bürger werden über die nächsten Schritte auf dem Laufenden gehalten. Endura Kommunal schaut sich zunächst das Gewerbegebiet sowie die beiden Seniorenzentren, die Sport- und Festhalle und das Neubaugebiet näher an und ermittelt Maßnahmen, die hierfür in Betracht kommen. Darin sollen auch Innovationen zur Wärmeversorgung im Neubaugebiet beinhaltet sein. Sie stellte den Aufbau eines Wärmenetzes vor, das die Wärme, ausgehend von einer Heizzentrale, mittels Leitungen und Übergabestationen zu den Heizkörpern in den Häusern transportiert.

Informationen zur Energieberatung gab es von Monika Falkenthal, Geschäftsstellenleiterin bei der Gemeinschaft der Energieberater. Sie stellte die Institution vor und erwähnte dabei, dass sie regelmäßig vor Ort im Haiterbacher Rathaus nach vorheriger Anmeldung berät. Dieser Service für den Bürger, die Erstberatung, ist kostenlos.

"Fünf bis zehn Jahre weiterdenken"

In der sich anschließenden Fragerunde forderten die Bürger Informationen zu möglichen Kosten, die sich momentan noch nicht benennen lassen. Einige erzählten von konkreten Sanierungsbeispielen und damit erreichten Energieeinsparungen im eigenen Umfeld.

In seinen Schlussworten war es Ortsvorsteher Eberhard Walz wichtig zu betonen, dass die Bestandsaufnahme durch ausgefüllte Fragebogen sehr wichtig sei für die weiteren Schritte beim Quartierskonzept. Außerdem sagte er, man müsse in Bezug auf Heizen fünf bis zehn Jahre weiterdenken. "Eine Nahwärmeversorgung bedeutet noch lange nicht, dass die Hauseigentümer sich anschließen müssen", sagte er. Der Prozess hierzu sei nach wie vor offen und abhängig davon, ob eine solch gemeinschaftliche Versorgung mit Wärme in Beihingen gewünscht und realisiert wird. Erste Maßnahmen aus dem zu erstellenden Quartierskonzept können frühestens in 2020 beziehungsweise 2021 umgesetzt werden.