Knapp drei Jahre war Pfarrerin Christa Albrecht in Ober- und Unterschwandorf tätig.Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Seelsorge: Pfarrerin der Kirchengemeinde Ober-und Unterschwandorf nimmt Abschied

Haiterbach-Oberschwandorf. Christa Albrecht folgt ihrem Ehemann, dem Nagolder Dekan Ralf Albrecht, der als Prälat nach Heilbronn geht, und verabschiedet sich nach weniger als drei Jahren als Pfarrerin von der Kirchengemeinde Ober- und Unterschwandorf.

Die Entfernung sei zu groß, um weiterhin die evangelische Kirchengemeinde Ober- und Unterschwandorf zu betreuen. Deshalb hat sich Pfarrerin Christa Albrecht dazu entschieden, ihr Amt aufzugeben. Das fällt ihr nicht leicht, hat sie dort doch erst im November 2017 eine Vakatur übernommen. Im Juni 2018 wurde sie durch die Investitur in ihr Amt als Pfarrerin eingesetzt.

Sie blickt gerne auf die Zeit in den Haiterbacher Stadtteilen zurück. "Ich war sehr gerne dort, es fällt mir schwer zu gehen, ich wäre gerne hier geblieben", sagt sie mit Wehmut in der Stimme. Die Begegnungen und persönlichen Kontakte mit den Menschen dort waren für sie von großer Bedeutung, auch wenn sie während ihrer Amtszeit gemeinsam mit ihrer Familie in Nagold gelebt hat.

Im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten erzählt sie von der Konfi-Band, die sie ins Leben gerufen hat und die immer noch als "Ex-Konfi-Band" gemeinsam musiziert. Auch über gemeinsame Projekte mit dem Chor "Inclusion" und dem Singteam Oberschwandorf weiß sie zu berichten. In Erinnerung bleiben ihr auch besondere Gottesdienste, wie der in der Schlosskapelle Unterschwandorf mit Bläsern, sowie die tolle Zusammenarbeit mit dem Musikverein Oberschwandorf, der Gottesdienste im Grünen und Weihnachtsgottesdienste mitgestaltete. Das spektakulärste Projekt in ihrer Amtszeit war die äußerst aufwendige Holzwurmbekämpfung in der Severuskirche in Oberschwandorf, die in diesem Jahr erfolgreich erledigt werden konnte.

Auch auf die außergewöhnliche Zeit seit dem Lockdown wegen Corona und den ausgefallenen Gottesdiensten blickt Christa Albrecht zurück: "Nachdem ich mich berappelt hatte, schrieb ich täglich eine Abendandacht." Diese ließ sie ihren Gemeindemitgliedern auf unterschiedlichen Wegen zukommen – per Mail, aber auch in gedruckter Form auf Papier. Trotz der Schwierigkeiten, mit ihren Gemeindemitgliedern in Kontakt zu bleiben, habe sie stets die Verbindung zu ihnen gesucht und auch gefunden. Noch immer musiziert sie seit Beginn der Corona-Krise um 19 Uhr auf dem Nagolder Kirchturm und spielt dabei auf der Trompete, gemeinsam mit Peter Ammer, "Der Mond ist aufgegangen".

Wichtig war ihr auch die gute Zusammenarbeit mit dem Kirchengemeinderat, dem Gemeindebüro und allen Mitstreitern aus den vielen unterschiedlichen Bereichen.

Christa Albrecht kam gemeinsam mit ihrer Familie 2007 nach Nagold und bewohnt dort bis zu ihrem Weggang das Haus des Evangelischen Dekanats hinter der Stadtkirche. Zunächst war sie neben der Kinderbetreuung acht Jahre lang als Klinikseelsorgerin am Klinikum Nagold beschäftigt. Danach war sie Pfarrerin zur Dienstaushilfe bei ihrem Mann, Dekan Ralf Albrecht. Auch diese Arbeit hat ihr sehr viel Freude bereitet. Gerne denkt sie an ihr erstes Projekt, das Landesmissionsfest, und im Anschluss an das Reformationsfest anlässlich des Luther-Jubiläums zurück.

Aufgewachsen ist Christa Albrecht im Hohenlohischen, sie studierte in Tübingen und Erlangen Theologie. Während des Studiums lernte sie ihren Mann kennen. Am Rande der Alb, in Öschingen, absolvierte sie das Vikariat. Danach teilte sie sich in Rielingshausen die erste Pfarrstelle mit Ehemann Ralf. Dort kamen auch die drei Kinder zur Welt.

Die 52-jährige Pfarrerin ist musikbegeistert, spielt Trompete, Klavier und Flöte. Sie bezeichnet sich außerdem als passionierte Puzzlerin. Außerdem liest sie gerne, momentan vor allem berufliche Lektüre.

Nunmehr, nachdem ihr Mann das Amt als Prälat in Heilbronn übernimmt, folgt sie ihm an die neue Wirkungsstätte und wird zunächst in der Kirchengemeinde Brackenheim bei Dekanin Brigitte Müller einen Job als so genannte "Springerin" antreten.

Ihre Verabschiedung von der Kirchengemeinde Ober- und Unterschwandorf findet am kommenden Sonntag, 19. Juli, statt.