44 Bauplätze könnten im geplanten Haiterbacher Baugebiet "Knollenäcker II" oberhalb der Altnuifraer Straße entstehen. Nicht allen Gemeinderäten gefällt diese Erweiterung. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Bauplätze: Uli Seeger (UBL) bezeichnet Erweiterung als "Harakiri" / Am Ende werden zwei Gebiete gebilligt

Zusammen 88 Bauplätze könnten mit den Bebauungsgebieten "Knollenäcker II" und "Breite" in Haiterbach geschaffen werden, die beide im beschleunigten Verfahren nach Paragraf 13 Baugesetzbuch über die Bühne gebracht werden sollen.

Haiterbach. Damit will man auf die fehlenden Bauplätze in der Kernstadt reagieren, und im vergangenen Jahr wurden bereits die Aufstellungsbeschlüsse gefasst.

Das beschleunigte Verfahren ist bei Baugebieten mit unter einem Hektar überbauter Fläche möglich, die sich im Zusammenhang an bebaute Ortsteile anschließen und ausschließlich der Wohnbebauung dienen. Bei beiden Gebieten wären diese Voraussetzungen gegeben – und im Rathaus ist man natürlich an einer Umsetzung interessiert.

Die Stadt verfügt in Haiterbach selbst praktisch über keine Bauplätze mehr, die sich für eine Wohnbebauung eignen. Sämtliche Baulücken in der Kernstadt befinden sich in Privathand – und deshalb soll nun die Innenentwicklung so weit wie möglich ausgereizt werden.

Im Baugebiet "Breite" sollen vier Hektar Fläche überbaut werden, im Bereich Knollenäcker sind 3,2 Hektar für eine Wohnbebauung vorgesehen.

Mit dem Bebauungsplan "Breite" sollen die planungsrechtlichen Voraussetzungen für eine zusätzliche Wohnbebauung am östlichen Ortsrand geschaffen werden, und damit sehr nah am alten Stadtkern. Das Baugebiet "Knollenäcker II" ist am nordwestlichen Ortsrand oberhalb der Altnuifraer Straße geplant, wobei der Amsel- und Finkenweg verlängert werden sollen. Zudem soll hier vom Kurvenbereich der Hohenrainstraße aus noch eine zusätzliche Straßen gebaut werden.

Während die Zustimmung zum Planentwurf und der Beschluss zur öffentlichen Auslegung beim Baugebiet "Breite" einstimmig und ohne Diskussion erfolgte, gingen die Meinungen im Haiterbacher Gemeinderat in Sachen "Knollenäcker" auseinander. Hierbei schlugen zwei Gegenstimmungen und drei Enthaltungen zu Buche, wobei UBL-Rat Uli Seeger seine Kritik aus dem Vorjahr an der geplanten Wohnbebauung in diesem Bereich wiederholte. "Das Baugebiet ist Harakiri und absolut indiskutabel", ist er überzeugt, dass es in Haiterbach bessere Möglichkeiten für eine weitere Entwicklung gebe.

Vor allem die mangelnde Sonneneinstrahlung am Nordosthang ist für ihn ein Kritikpunkt.

Wie Bürgermeister Andreas Hölzlberger im Nachgang erläuterte, gebe es Interessenten, die hier auf eine Entwicklung warten. "Wir wollen es, aber Umsetzung ist noch offen", macht der Rathauschef deutlich, dass die Stellungnahmen aus den Fachbereichen wie dem Naturschutz letztlich ausschlaggebend sein werden.