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Peter-Julian-Eymard-Kirche in Haiterbach vor 50 Jahren eingeweiht. Davor waren die Sonntagsmessen im evangelischen Pfarrhaus

Bei strahlendem Wetter feierte die Katholische Kirchengemeinde Haiterbach das 50-jährige Jubiläum zur Einweihung ihres Gotteshauses.

Haiterbach. Die Kuckucksstadt ist evangelisch geprägt, und erst nach dem Zweiten Weltkrieg kamen durch den Zuzug von Vertriebenen aus den Ostgebieten mehr Katholiken in den Ort. Auch aus dem Rheinland oder umliegenden katholischen Gemeinden stammen einige Mitglieder der Gemeinde.

Ab 1964 fanden regelmäßig katholische Sonntagsmessen statt – und das im evangelischen Pfarrhaus – gelebte Ökumene. Zu Beginn gehörten die Katholiken in Haiterbach zur Pfarrei Gündringen, die 1960 ein Grundstück erwarb. Drei Jahre später fand eine Umpfarrung in die neu errichtete Pfarrei Altensteig statt, unter Pfarrer Heribert Sautter.

Wie Gemeindemitglieder beim Sektempfang nach dem Gottesdienst berichteten, gäbe es die Kirche Peter Julian Eymard in Haiterbach ohne diesen rührigen Pfarrer wohl nicht – er war hier mit Nachdruck bei der Sache. Für einen Kirchenneubau braucht es auch eine Genehmigung vom Bischof, diese erfolgte 1965. Am 16. Oktober 1966 gab es dann die Kirchweihe durch den Diözesanbischof Carl Joseph Leiprecht.

Genau 50 Jahre später war die Kirche nun festlich geschmückt für ihren 50. Geburtstag. Ein großes Plakat von Kinderhand gemalt, schmückte die Wand hinter dem Altar. Dekan Holger Winterholer und Pfarrer Lorenz Rösch predigten beide. Sie bedauerten, dass die Gemeinde kleiner werde, richteten den Blick aber nach vorne. Dank galt den aktiven Gemeindemitgliedern für ihr Engagement.

Eucharistiner kümmerten sich um die Katholiken

Namenspatron Eymard lebte von 1811 bis 1868, er gründete die Kongregation der Eucharistiner, da er dem Abendmahl sehr große Bedeutung zumaß. Eucharistiner aus Rottweil kümmerten sich früher um die Katholiken in Haiterbach. Lektorin Regine Martin las Ausschnitte aus der Offenbarung des Johannes vor. Der Chor der Gemeinde trug von der Empore aus zur musikalischen Gestaltung des Gottesdienstes bei.

Nach dem Gottesdienst gab es Grußreden, den Anfang machte Angelika Tiede, die zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderats. Sie berichtete von der Gründungszeit und nannte Haiterbach ein Wunschkind für Altensteig. An das große Engagement von Pfarrer Sautter erinnerte sie ebenfalls. Bürgermeister Andreas Hölzlberger gratulierte zum 50. Geburtstag und hatte auch eine Spende für die Gemeinde dabei. Brigitte Bechthold vom Ortsausschuss las Grußworte vom evangelischen Pfarrer Albrecht Bahret vor, der sich über 30 Jahre ökumenische Schulgottesdienste freute. Anton Rosen aus Belgien hat früher die Vertretung für Pfarrer Heribert Sautter übernommen, woran sich viele Gemeindemitglieder gerne erinnern. Aufgrund seines hohen Alters könne er leider die Reise nicht mehr antreten, sei aber in Gedanken bei den Haiterbachern.