Auf dem Gruppenbild der Haiterbacher Wehr mit Bürgermeister Andreas Hölzlberger sieht man oben die Geehrten, in der mittleren Reihe die Feuerwehrführung und vorne die Neueinstellungen. Foto: Braun Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: 191 Feuerwehrangehörige sorgen für die Gemeinde / Nachwuchs ist immer willkommen

Bei der Hauptversammlung der Feuerwehren Haiterbachs zeigte sich einmal mehr, wie wichtig die Arbeit der freiwilligen Feuerwehren ist. 57 Einsätze forderten im letzten Jahr alles von den Männern und Frauen, die selbst mitten in der Nacht ausrücken, damit alle anderen in Ruhe schlafen können – und das ehrenamtlich.

Haiterbach. Im Schnitt absolvierten die Feuerwehrmänner mehr als einen Einsatz pro Woche. Mitunter mussten die freiwilligen Helfer nachts um 3 Uhr zum Einsatz – und dann um 7 Uhr wieder los zur eigentlichen Arbeit. Hinzu kommen mindestens 20 Übungen und Ausbildungen, um für jeden Einsatz gut vorbereitet zu sein. "Die Truppe ist so gut trainiert, dass sie die hohen Anforderungen immer wieder erfüllt", betont Volker Renz, Kommandant der Gesamtwehr. "Ob bei Tag oder Nacht: Innerhalb von zehn Minuten nach der Alarmierung ist die Truppe mit dem ersten Fahrzeug am Einsatzort."

In seinem Bericht auf der Hauptversammlung hob Volker Renz hervor, dass Brandeinsätze in Gewerbebetrieben deutlich seltener geworden sind. Trotzdem seien diese immer wieder eine besondere Herausforderung. Doch die namensgebende Brandbekämpfung wird für die Feuerwehr immer seltener, betonte auch der oberste Dienstherr Andreas Hölzlberger in seinen Grußworten, denn die technische Hilfe, also Unfälle und andere Notlagen, summieren sich 2018 auf 39 Einätze.

In absoluten Zahlen gab es bei den Einsätzen im letzten Jahr eine Steigerung gegenüber 2017 mit 54 Einsätzen und 2016 mit 44 Einsätzen. An den insgesamt 57 Einsätzen im vergangenen Jahr war die Abteilung Haiterbach 42 Mal beteiligt, die Abteilung Beihingen fünf Mal, die Abteilung Oberschwandorf 15 Mal und die Abteilung Unterschwandorf sieben Mal. Die Drehleiter der Überlandbrandhilfe aus Nagold oder Altensteig war bei zwei Einsätzen alarmiert.

Trotz des Hochwassers zu Beginn des Jahres blieb Haiterbach eine Hochwasserkatastrophe erspart. Andere Gemeinden im Waldachtal hatten nicht so viel Glück, aber es sei nur eine Frage der Zeit wenn die extremen Wettersituationen auch "unsere Gemeinde treffen", so die Feuerwehrleitung. Die Brandereignisse waren trotz des trockenen und heißen Sommers eher gering.

Im vergangenen Jahr gab es vier Alarmierungen zu Bränden, drei zu Kleinbränden sowie ein mittleres Brandereignis. Brandmeldeanlagen haben die Feuerwehr zu zwölf Einsätzen gerufen. Die Anzahl der Fehl- und Täuschungsalarme durch Brandmeldeanlagen sei weiterhin hoch. Zu technischen Hilfeleistungen rückte die Wehr im vergangenen Jahr 39 Mal aus. Hinzu kamen noch ein Fehlalarm, bei dem Personen die Feuerwehr im guten Glauben alarmiert hatten, sowie eine Brandsicherheitswache. Insgesamt wurden bei allen Einsätzen zehn Personen gerettet.

Parallel zu den Einsätzen lief noch der Trainingsbetrieb – und das "sehr professionell", wie Volker Renz hervorhob. Das Leistungsabzeichen in Bronze wurde von zwei Gruppen in Rohrdorf abgelegt. Die Arbeit von David Brezing als Gruppenführer wurde von Manuel Rapp erfolgreich weitergeführt.

Die Gemeinschaftsübung der Jugendfeuerwehren im Oberen Nagoldtal wurde bei der Firma Kolb im Industriegebiet in Haiterbach von der hiesigen Jugendfeuerwehr veranstaltet. An mehreren realistischen Übungsszenarien konnten die Jugendlichen ihr gelerntes Wissen demonstrieren. Sieben Wehren, rund 15 Fahrzeuge und über 100 Jugendliche mit ihren Betreuern waren an der Übung beteiligt. Die Weiterbildung für Gruppenführer wurde 2018 erstmals mit einem externen Referenten durchgeführt. Insgesamt haben im letzten Jahr 59 Feuerwehrmänner und -frauen ihre Ausbildung bei verschiedenen Lehrgängen erweitert, was von einer sehr hohen Weiterbildungsbereitschaft zeugt.

Mit insgesamt 139 Einsatzkräften (59 Atemschutzträgern), 22 Mitgliedern der Jugendfeuerwehr und 30 Kameraden in der Alterswehr zählte die Truppe Ende des Jahres 191 Feuerwehrangehörige. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass sich jeder in der Gemeinde sicher fühlen kann.

Wer ebenfalls etwas fürs Gemeinwohl tun möchte, kann sich an das Bürgerbüro wenden. Bei einem Altersschnitt von 35 Jahren kann die Feuerwehr immer Nachwuchs gebrauchen. Aber auch ältere Interessenten sind jederzeit willkommen.