Der Hochbehälter Hasloch Foto: Faust Foto: Schwarzwälder Bote

Rat: Experte bezeichnet die Technik als "nicht mehr zeitgemäß" / 80 Prozent betroffen

Haiterbach. Es war ein Thema bei der Klausurtagung des Gemeinderats: die Sanierung und Erneuerung der Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik der Wasserversorgung in Stadt. Diese sei, so das beauftragte Ingenieurbüro, in einem Zustand, dass man so nicht mehr lange weiterarbeiten könne. Die Wasserversorgung sei aber nicht gefährdet, wie Wassermeister Andreas Klenk berichtet.

Keine Ersatzteile mehr

Thomas Renner vom Ingenieurbüro Eppler aus Dornstetten hatte eine ganze Reihe von Punkten, die bei der Technik bei der Wasserversorgung "nicht mehr zeitgemäß" seien. Ein kurzer Blick in die Liste: Es gab zwar mal einen Austausch des Rechners in der Leitzentrale, aber die Hardware an sich ist aus dem Jahr 2006. "Doch wenn ein Rechner 24 Stunden am Tag läuft, ist irgendwann die Leistung nicht ausreichend", so Renner. Die Software sei aus dem Jahr 2011. "Es gibt hier keine passenden Schnittstellen mehr zu anderen Systemen, da gibt es mittlerweile neue." Für manche Teile gäbe es schon gar keine Ersatzteile mehr. Viele Geräte und Teile seien noch aus den 80ern und wurden damals "sehr robust" gebaut, hätten, so Renner, aber nun ihre Lebensdauer hinter sich. "Hier besteht Handlungsbedarf", berichtete Renner bei der vergangenen Gemeinderatssitzung und sprach davon, dass 80 Prozent der Technik davon betroffen sei.

Was noch dazu kommt: Die Telekom schaltet im kommenden Jahr die analogen Leitungen ab, mit der bisher die Störungsmeldungen weitergegeben werden. Diese werden auf digitale Technik umgerüstet, in Haiterbach wäre das mit der derzeitigen Technik nicht machbar. Störungen könnten nur vor Ort, also an den Anlagen selbst, erkannt werden. Rund 590 000 Euro werde die Sanierung und Erneuerung kosten.

Nicht nur bei der Kommunikationstechnik gab es in letzter Zeit Probleme. Die alten Leitungen waren so alt, dass es vermehrt zu Rohrbrüchen kam. Daher wurde erst im Sommer unter anderem der Hochbehälter Hasloch erweitert.

Bei all den Punkten fragte sich dann so mancher Rat, ob überhaupt die Wasserversorgung gesichert sei. "Ja", sagte Wassermeister Andreas Klenk. Störungen könnten aber erst am anderen Tag erkannt werden, wenn diese am Abend entstehen.

Vermehrte Rohrbrüche

Eigentlich ging es bei diesem Tagesordnungspunkt nur um die Vergabe eines Teils der Ingenieurleistungen an das Ingenieurbüro. UBL-Rat Albert Gutekunst forderte aber dann, dass sämtliche Ingenieursleistungen an das bisher beauftragte Büro Eppler gehen sollten. Die restlichen Mitglieder schlossen sich an, änderten den Beschluss und vergaben die Leistungen für rund 120 000 Euro. Mit vier bis Monaten bis zur Vergabe rechnet das Büro derzeit und gab vorsichtig einen Blick in die Zukunft und sagte, dass man im nächsten Jahr die Arbeiten abschließen könne.