Thomas Katz, Andreas Hölzlberger, Martin Köllner, Johannes Fünfgeld und Georg Breitkreutz (von rechts) machen sich vor Ort ein Bild vom Zustand des Haiterbacher Stadtwalds. Foto: Stadt Foto: Schwarzwälder-Bote

Forstwirtschaft: Zehn-Jahres-Plan für die Bewirtschaftung, Pflege und Entwicklung wird überprüft

Vor fünf Jahren beschäftigte sich der Haiterbacher Gemeinderat ganz grundlegend mit der Bewirtschaftung des rund 690 Hektar umfassenden Stadtwalds.

Haiterbach. Damals wurde mit dem "Forsteinrichtungswerk" der Zehn-Jahres-Plan für die Bewirtschaftung, Pflege und Entwicklung des Haiterbacher Stadtwalds beschlossen. In diesem Jahr nun wird die Zielerreichung überprüft und Halbzeitbilanz gezogen.

Martin Köllner von Forst-BW, Abteilung Forsteinrichtung an der Forstdirektion, ist mit dieser Überprüfung beauftragt und macht sich derzeit ein Bild, ob und in welchem Umfang die festgelegten Ziele zur Halbzeit erreicht wurden und wo ein Nachsteuern notwendig und sinnvoll ist.

Um die vollzogenen Maßnahmen vor Ort zu begutachten, fand ein Waldbegang statt, an dem neben Johannes Fünfgeld und Georg Breitkreutz vom Forstbezirk Nagold auch Revierleiter Thomas Katz und Bürgermeister Andreas Hölzlberger teilnahmen. Anhand verschiedener Waldbilder wurden die ersten Ergebnisse aus der Überprüfung des Zahlenwerks vor Ort diskutiert.

Als erste zentrale Erkenntnis wurde festgehalten, dass in den vergangenen fünf Jahren gut gewirtschaftet worden sei und der Haiterbacher Stadtwald sehr gut dastehe. Deutlich erkennbar sei aber auch, dass der Wald unter den Klimaänderungen und der enormen Trockenheit, die hauptsächlich durch Starkregen- und Sturmereignisse unterbrochen wird, deutlich leide.

Deutlicher Anstieg bei Laubholz und Douglasie ist der richtige Weg

Mit Blick auf die Zukunft wird eine noch stärkere Ausrichtung des Waldbilds an den Erfordernissen aus dem Klimawandel notwendig sein. Der deutliche Anstieg beim Laubholz sowie bei den Douglasienbeständen zeigt, dass man hier schon auf dem richtigen Weg ist. Trotz des bisherigen klimabedingten Waldumbaus ist der Haiterbacher Stadtwald nach wie vor ein Waldbetrieb mit deutlichem Schwerpunkt beim Nadelholz. "Dies soll, soweit vertretbar, auch so bleiben", stellt Hölzlberger klar. "Die Versorgung unserer Region mit Bauholz ist uns ein wichtiges Anliegen."

Aus Sicht der Experten soll der Hiebsatz für den zweiten Fünf-Jahreszeitraum von jährlich 4500 auf 5000 Festmeter erhöht werden. Dieser liegt bislang unter dem tatsächlichen Zuwachs, um langfristig die Verluste von Sturm Lothar wieder auszugleichen. Ziel des höheren Hiebsatzes ist es, die Bestände zu stabilisieren, die Vornutzung anzuheben, den Waldumbau weiter voranzutreiben und das Verlustrisiko durch Schadensereignisse (insbesondere Sturm und Borkenkäfer) für die älteren Baumbestände zu reduzieren.

Durch die gute Lage am Holzmarkt lassen sich derzeit bei einem höheren Hiebsatz, auch noch entsprechende Einnahmen für den Stadthaushalt erzielen.

Martin Kölner fertigt nun abschließend den Bericht zur Zwischenprüfung. Der Bericht und die aus der Überprüfung zu ziehenden Schlüsse, werden am 18. Oktober dem Gemeinderat vorgestellt, um über die vorgeschlagenen Änderungen zu entscheiden. Vor der Sitzung wird gegen 17 Uhr ein Waldbegang durchgeführt, um die wichtigsten Erkenntnisse auch im Wald besichtigen zu können.