Angela Nisch im Mühlenladen der Schlossmühle Unterschwandorf.Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Tradition: Angela Nisch übernimmt den Unterschwandorfer Mühlenladen von ihrem Onkel

Der Verkauf im Mühlenladen der Schlossmühle Unterschwandorf geht weiter. Der Verkaufsraum wurde vergrößert, das bisherige Sortiment wird nach und nach erweitert. Angela Nisch, die Nichte des bisherigen Inhabers und ehemaligen Mühlenbetreibers erfüllt seit Monatsanfang nicht nur die Kaufwünsche ihrer großen Stammkundschaft, sie will ihre Waren demnächst auch online anbieten.

Haiterbach-Unterschwandorf. Ein endgültiger Ladenschluss für den Mühlenladen der Unterschwandorfer Schlossmühle kam für Angela Nisch nicht in Frage. Ihr Ur-Ur-Opa hatte die im 17. Jahrhundert gegründete Schlossbergmühle in Unterschwandorf im 19. Jahrhundert erworben. Bis vor zwei Jahren wurde sie von ihrem Onkel Gunter Wackenhut nebst dem dazugehörigen Mühlenladen betrieben. Zum 31. Januar sollte dieser geschlossen werden.

"Ich habe schon immer im Mühlenladen mitgeholfen"

Diese Tradition aufzugeben wäre aus der Sicht von Angela Nisch gerade in der jetzigen Zeit nicht der richtige Schritt gewesen. Zumal in der Bevölkerung das Bewusstsein für gesunde Ernährung aus der eigenen Küche nicht zuletzt durch Corona einen weiteren Schub nach vorne erlebt hat. "Ich habe schon immer im Mühlenladen mitgeholfen, deshalb war es mir wichtig, dass der Verkauf weitergehen kann", sagt die Unterschwandorferin. Noch vor zwei Jahren wäre es aus ihrer Sicht undenkbar gewesen, in den Einzelhandel einzusteigen. In den vergangenen Jahren war die Ingenieurin als Beraterin in diesem Bereich und davor als City-Managerin in Nagold tätig. Eine große Stütze für die Fortführung des Mühlenladens sind für Angela Nisch hauptsächlich ihr Mann Alexander und Onkel Gunter Wackenhut sowie dessen Frau Christel.

Mit "zurück zu den Wurzeln" und das bereits in der fünften Generation, ließe sich ihre Entscheidung für die Übernahme des Mühlenladens wohl am ehesten erklären. Der Laden wurde zumeist in Eigenleistung der Familie seit vergangenem Oktober umgestaltet, auf 45 Quadratmeter vergrößert und bietet neben dem gewohnten Sortiment an Mehlsorten, das an Beliebtheit gewonnene Dinkelmehl und alte Mehlsorten, wie Emmer und Einkorn aus der Gültsteiner Mühle. Nisch legt großen Wert darauf, dass ihre Waren aus der Region kommen, so bezieht sie beispielsweise Sämereien aus Altdorf und Öle aus der Bondorfer Speiseölmanufaktur. Neben neuen Produkten, wie Kaffee- und Espressobohnen, Reis, Gewürzmischungen und Bruchschokolade wurde auch die Idee eines Unverpackt-Konzeptes in den ansprechend gestalteten Verkaufsraum realisiert. In Pfandgläser werden hier nicht nur Heckengäu-Linsen abgefüllt. Aus Nagold bezieht sie Naturseifen und ab Sommer wird vor dem Laden ein Verkaufsautomat rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Für das bevorstehende Osterfest stellt sie Geschenkkörbe zusammen. Demnächst geht der Mühlenladen der Schlossmühle online.