Auch im Inneren der Lagerhalle hatten die Feuerwehrleute jede Menge Arbeit. Fotos: Kreisfeuerwehrverband/Fritsch Foto: Schwarzwälder Bote

Unglück: Großbrand in Beihingen vernichtet Teile einer Halle auf einem landwirtschaftlichen Anwesen / Zwei Verletzte

Ein Großbrand hat am Samstagnachmittag Teile einer Lagerhalle für Maschinen eines landwirtschaftlichen Anwesens in Beihingen vernichtet. Zwei Menschen erlitten Verletzungen. Die Feuerwehr verhinderte durch ihren Einsatz Schlimmeres.

Haiterbach-Beihingen. Gegen 15.45 Uhr bemerkte der Eigentümer des landwirtschaftlichen Anwesens einen Brand in der angrenzenden Maschinenhalle. Über die Integrierte Leitstelle (ILS) in Calw wurden umgehend die Freiwilligen Feuerwehren aus Beihingen und Haiterbach alarmiert. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stand der hintere Teil des Gebäudekomplexes bereits im Vollbrand. Bis zum Eintreffen der Feuerwehr versuchte der Eigentümer mit seinen Mitarbeitern, die landwirtschaftlichen Geräte aus der Halle zu entfernen. Dies hatte den gewünschten Erfolg: Es gelang, viele Gerätschaften vor dem Brand in Sicherheit zu bringen.

Politik kann sich Bild von der Leistungsfähigkeit der Feuerwehr machen

Da sich ein Bauernhof mit 130 Tieren und ein Getreidefeld in der Nähe befindet, wurden alle Feuerwehrabteilungen der Stadt Haiterbach sowie die Drehleiter der Feuerwehr Nagold an die Einsatzstelle gerufen.

Von zwei Seiten bekämpften die 75 Einsatzkräfte der Feuerwehren den Brandherd. Im Einsatz befanden sich sechs C-Rohre. "Wir hatten zeitweise bis zu fünf Atemschutztrupps im Einsatz, da es den ganzen Einsatz über zu einer starken Rauchentwicklung kam", so Markus Fritsch, Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbandes Calw an der Einsatzstelle. "Beide Abschnitte speisten wir mit einer Wasserleitung von jeweils 300 Meter Länge; einmal über eine Straße (Hydrant) und über die Felder von einem Wasserbehälter. So konnten wir in kürzester Zeit das Ausbreiten der Flammen auf weitere Gebäudeteile und die Felder verhindern", so Patrick Brezing, Einsatzleiter und Abteilungskommandant der Feuerwehr Haiterbach. "Bei diesem Großbrand in Beihingen kam es leider zu zwei verletzten Personen, von denen eine zur weiteren Behandlung in das Nagolder Krankenhaus gebracht wurde", ergänzte Brezing.

Aufgrund eines an diesem Wochenende in Haiterbach stattfindenden Straßenfestes befanden sich der Gesamtkommandant Volker Renz mit Bürgermeister Andreas Hölzlberger, seinem Stellvertreter und einer Delegation der Partnerstadt Metnitz auf einer Informationsfahrt in Bad Wildbad. Bei der Rückfahrt ereilte somit auch die Stadtverwaltung der Feuerwehralarm – und die politischen Vertreter konnten sich gleich direkt vor Ort einen Eindruck über die Leistungsfähigkeit ihrer Feuerwehr machen.

Kreisbrandmeister Hans-Georg Heide eilte ebenso zur Einsatzstelle und dankte den Kameraden für das schnelle und gute taktische Vorgehen bei diesem Einsatz. "Hier haben wir heute Glück gehabt und konnten größeren Schaden verhindern", so der Kreisbrandmeister.

Retter schätzen Sachschaden auf über 30 000 Euro

"Mit einem Radlader haben wir bis in den Abend hinein das Stroh aus der Halle befördert und auf einem angrenzenden Feld auseinandergezogen und abgelöscht. So konnten wir einen maximalen Erfolg bei den Nachlöscharbeiten erreichen", so Einsatzleiter Brezing abschließend. Die Nachlösch- und Aufräumarbeiten waren gegen 20 Uhr beendet. Damit die Feuerwehren aus Haiterbach wieder schnell einsatzbereit waren, hatte man die Zentrale Schlauchwerkstatt des Landkreises Calw an die Einsatzstelle gerufen. Diese brachte neue Schläuche und Atemschutzflaschen zur Bestückung der Fahrzeuge.

Die Feuerwehren aus Haiterbach, Beihingen, Unterschwandorf, Oberschwandorf und Nagold waren mit zehn Fahrzeugen und 75 Feuerwehrkräften im Einsatz, der Rettungsdienst und die DRK-Bereitschaft Haiterbach/Egenhausen mit sechs Einsatzkräften und zwei Fahrzeugen und die Polizei Nagold mit zwei Beamten. Die Bereitschaft des Deutschen Roten Kreuzes Haiterbach/Egenhausen sorgte für Getränke an der Einsatzstelle. Nach ersten Schätzungen ist von einem Sachschaden zwischen 30 000 bis 40 000 Euro auszugehen. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.