Die Landwirte, die die Felder um das geplante Absetzgelände bewirtschaften, wollen Kretschmann einladen. Archiv-Foto: Buckenmaier Foto: Schwarzwälder Bote

Absetzgelände: Bürgerinitiativen wollen Ministerpräsident Kretschmann zum Gespräch nach Haiterbach bitten

Die Bürgerinitiative Haiterbach möchte mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann gerne vor Ort in der Kuckucksstadt über die Auswirkungen des geplanten Absetzgeländes sprechen. Die Einladung dazu soll dem Grünen-Politiker kommende Woche persönlich ausgesprochen werden.

Haiterbach. Um das geplante Absetzgelände/Militärflugplatz in Haiterbach war es zuletzt etwas ruhiger geworden. Einerseits sicher wegen der Sommerpause, andererseits auch, weil das Verfahren – zumindest öffentlich kommuniziert – keine weiteren Schritte erfuhr.

Die Bürgerinitiativen Haiterbach, Nagold und Jettingen wollen nun gemeinsam den Fokus erneut auf das geplante Militärgelände richten und mit dem obersten politischen Verantwortlichen, Ministerpräsident Winfried Kretschmann, ins Gespräch kommen. Er soll zu einem Ortstermin in die Kuckucksstatt eingeladen werden.

Laut Jürgen Kaupp, Sprecher der Haiterbacher BI, ist geplant, zusammen mit den betroffenen Bauern Kretschmann eine Einladung nach Haiterbach zusammen mit einem Präsentkorb mit Produkten der Bauern zu überreichen. Eine Gelegenheit dazu winkt am kommenden, Dienstag, 17. September. Dann nämlich lädt die Landtagsfraktion der Grünen im Rahmen ihrer Herbstklausur zu einem Bürgerdialog mit Ministerpräsident Kretschmann in die Stadthalle Herrenberg ein. Familie Sautter, direkt Betroffene der Planung, hat eine offizielle Einladung bekommen.

"Wir wollen aber nicht provokativ wirken", stellt Kaupp schon im Vorfeld klar. So sei geplant, mit nur wenigen Leuten vor Ort zu sein. Also keine Protestaktion, sondern eben die Überreichung der Einladung. Neben dieser Einladung werde man auch Infomaterial der Bürgerinitiativen überreichen.

Kretschmann und die Landesregierung sind für die Bürgerinitiative nicht allein deshalb Ansprechpartner, weil das Land einige Teile der Vorbereitung und Abwicklung des Bundes-Projekts übernimmt, sondern weil das Land letztlich die Situation durch das Grundstücksgeschäft für die Erweiterung von Bosch in Malmsheim zu verantworten und damit die erforderliche Suche nach einem Ersatz für das dortige Übungsgelände ausgelöst hat.

Die Grundstücksbesitzer und die Bürgerinitiative Haiterbach schlagen ein Übungsgelände auf bundes- oder landeseigenen Flächen vor, so wie es dem Bund beim Verkauf des Übungs- und Flugplatzes in Renningen laut den damaligen Aussagen auch zugesagt worden sei.