Die VKL-Klasse und die sechste Klasse veranstalten einige Projekte zusammen an der Burgschule. Fotos: Schule Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Haiterbacher Burgschule unternimmt Anstrengungen zur besseren Integration von Flüchtlingen

Die Integration von jungen Flüchtlingen in den deutschen Schulalltag geht oftmals mit Schwierigkeiten einher. Um diese zu lösen, treibt die Burgschule in Haiterbach zahlreiche Projekte voran, bei denen Regelklasse und Vorbereitungsklasse vereint sind.

Haiterbach. Eine der wichtigen Aufgaben, denen sich Schulen in der heutigen Zeit stellen müssen, ist die Integration von Flüchtlingen. Hierzu zählen nicht nur die Kriegsflüchtlinge, die zum Beispiel aus Syrien, Kurdistan, Afghanistan oder dem Iran kommen. Sondern auch immer wieder Wirtschaftsflüchtlinge aus osteuropäischen Ländern wie Rumänien oder Polen, die die Schulklassen in der Haiterbacher Burgschule durchaus bereichern.

Auch Herausforderungen kommen auf Lehrer zu

Trotz allem stellt das nicht nur das gesamte Land, sondern auch die Lehrkräfte vor Ort vor besondere Herausforderungen.

Daher kam es zur Einrichtung von Vorbereitungsklassen (VKL), in denen alle Schüler und Schülerinnen mit gar keinen oder zu geringen Deutschkenntnissen speziell gefördert werden.

An der Burgschule besuchen derzeit 22 Schüler mit sieben verschiedenen Nationalitäten aus den Klassenstufen eins bis sieben die Vorbereitungsklasse. Die Anzahl ändert sich ständig, da während des Schuljahres Schüler aus der VKL entlassen werden, die entsprechende Fortschritte in ihren Deutschkenntnissen erzielen konnten.

Ebenso kommen neue Schüler dazu, die nicht selten zunächst kein Wort Deutsch verstehen, geschweige denn sprechen. Um eine gezielte Förderung anbieten zu können, wird Deutsch als Fremdsprache in verschiedenen Altersgruppen unterrichtet. Zusätzlich findet der Unterricht von allen anderen Fächern in der Regelklasse statt, sodass von Anfang an eine gute Integration in das deutsche Schulsystem möglich ist.

Darüber hinaus gibt es spezielle Aktionen der VKL zusammen mit den Regelklassen. Dieses Prinzip hat sich im vergangenen Schuljahr bewährt und findet seine Fortsetzung auch im laufenden Schuljahr.

Einer der Unterrichtsinhalte in der VKL ist zum Beispiel die "Demokratiebildung". Hierzu gehört das Erkennen und Bewahren der eigenen Identität. Die Schüler erstellten hierzu Plakate über ihr Herkunftsland und präsentierten diese in ihren Regelklassen, in denen sie sich sonst aufgrund der Sprachbarriere oft sehr zurückhaltend verhalten.

Ein weiterer Unterrichtsinhalt ist das Vermitteln von deutschen Traditionen und der Feste, die gefeiert werden. Häufig sind diese ja auch Anlass der Schulferien. Weihnachten, Fasching, Ostern oder Pfingsten sind da nur einige Beispiele. Diese Höhepunkte im Jahresverlauf werden gerne als Anlass genommen, um spezielle Unterrichtsstunden zu gestalten. So haben vor den Faschingsferien die Schüler und Lehrkräfte von Klasse sechs und der VKL der Werkrealschule Stationen erarbeitet, bei denen Clowns gebastelt werden konnten, interessante Sprachrätsel gelöst wurden und Lesespiele zum Einsatz kamen.

Dadurch wurden Integration und Sprachförderung auf spielerische Art und Weise erlebbar gemacht. Die Schüler kommen einander näher und verlieren sukzessive ihre Berührungsängste. Das gegenseitige Verständnis wächst und Hilfestellung ist automatisch gegeben. Der Zusammenhalt wird damit gestärkt.

In der zurückliegenden Schülervollversammlung, die regelmäßig nach den Ferien an der Burgschule stattfindet, brachte sich die VKL zusammen mit Klasse sechs bei der Vorstellung und Einführung des neuen Monatsmottos "Außendarstellung" ein.