Das Streichorchester mit zwei Querflötistinnen, Klavier und Schlagzeug begleitete den gemischten Chor in der Laurentiuskirche. Foto: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Bei Veranstaltung der Gemeinde Gottes staut sich der Applaus bis zum Schluss an

Mit einem stimmungsvollen Adventskonzert in der Haiterbacher Laurentiuskirche feierte die Gemeinde Gottes das ankommende Fest Christi Geburt.

Haiterbach. Bereits zum sechsten Mal traten gläubige Musiker in der Laurentiuskirche auf, und ihr diesjähriges Konzertmotto "Wenn Gott Neues beginnt", leuchtete von Weitem in großen Lettern an der Außenwand des Gotteshauses.

Trotz Schmuddelwetter und Parkplatznot zogen ganze Menschenscharen in die Kirche, wo es bald kaum eine Sitzgelegenheit mehr gab. Der evangelische Pfarrer Albrecht Bohnet begrüßte die Konzertgäste im Namen seiner Gemeinde und erläuterte das Leitthema des Abends näher. Der freiwillige Publikums-Obolus floss wie in jedem Jahr in ein soziales Projekt, diesmal kommt das Geld den Bedürftigen in Bulgarien zugute. Das gab Pastor Richard Baumgärtner bekannt.

Das Konzertprogramm gestaltete sich großzügig, und alle Beteiligten gingen ihre Aufgaben mit größter Sorgfalt an. Das Streichorchester mit zwei Querflötistinnen, Klavier und Schlagzeug begleitete den gemischten Chor sowie das reizende Kinderensemble. Die Techniker sorgten für opulente, farbige Beleuchtung und vorbildliche akustische Unterstützung. Somit stellte sich die vorweihnachtliche Stimmung von den ersten Tönen der Solo-Violine im Orchesterstück "Halleluja" von Leonard Cohen ein – und sie hielt bis zum finalen, poppig-rockigen Chor-Medley an.

Da die Zuhörer der Bitte um keinen Zwischenbeifall nachgingen, brach der lang anhaltende Applaus erst nach gemeinsam gesungenem "Herbei, o ihr Gläubigen" aus.

Ein großes Lob verdienen sowohl die musikalische Geschlossenheit des Ensembles als auch seine technischen Leistungen.

Unter dem Dirigat von Lilli Wilhelm lebte der gemischte Chor seine Gesangsfreude ungebremst aus, obendrauf stellten die Sängerinnen und Sänger in mehreren Solo-Einlagen ihre individuellen Vorzüge erfolgreich unter Beweis. Auch die Jüngsten zeigten sich beim Konzert lampenfieberfrei und überaus resolut in den Liedern "Stern über Bethlehem" und "Ein kleines Kind".

Das Orchester brachte einige rein instrumentale Stücke wie "San Marco" oder "Nächtlicher Spaziergang" mit ins Programm. Diese führten Musiker ohne Dirigat bewundernswert gut auf, sie hielten am motorischen Tempo fest und meisterten einstimmig und sicher alle gezielten, musikalisch begründeten Änderungen.

Kaum jemand merkte, dass die musikalische Leiterin Helene Anselm vom Klavier aus ihre Hand auf dem Orchesterpuls hielt. Ein kleines Betriebsgeheimnis eben.

Zu der zwischen Andacht und Freude schwingenden Konzert-Atmosphäre trugen besonders stark die glitzernde Ausschmückung der Kirche sowie besondere Lichteffekte bei – ab einer beinahe völligen Dunkelheit bis hin zu strahlender Farbenpracht.

Das Publikum zeigte sich tief beeindruckt von der Aussagekraft des Konzerts und von dem Inhalt der tief zum Herzen gehenden Musik. In der ersten Linie aber nahmen die Menschen die Botschaft der Gemeinde Gottes "Wenn Gott Neues beginnt" als eine Ankündigung des nahenden Wunders der Heiligen Nacht mit nach Hause.