Fachlehrerin Gundula Erkenbrecher betreut die Aktion "Mundschutzmasken für Schüler"Fotos: Schule Foto: Schwarzwälder Bote

Unterricht: Bildungsstätte bereitet sich auf die Rückkehr der Schüler vor / Näherinnen lernen dazu

Haiterbach. Die ersten Klassen haben wieder mit dem Schulunterricht begonnen. Ab 15. Juni folgen die weiteren Klassen der Grund- und weiterführenden Schulen. Aufgrund der Corona-Pandemie werden die Schüler in halbierten Klassen in einem rollierenden System unterrichtet. Versetzte Anfangs-, Pausenhof- und Endzeiten entzerren die Kontaktmöglichkeiten, wodurch das Infektionsrisiko reduziert werden soll.

Auch an der Burgschule Haiterbach wurde die Sitzordnung in den Klassenzimmern verändert, "Einbahnstraßen" durch das Schulgebäude festgelegt oder "Begegnungsinseln" zur Wahrung des Sicherheitsabstandes während Pausengesprächen angelegt. Für die Grundschüler wird es in der Hofpause einen Bewegungsparcours geben. Dies erleichtert nicht nur die Umsetzung der Abstandsregelung und verbessert die Konzentrationsfähigkeit, sondern verschafft den Schülern tatsächliche Bewegung und ein bisschen Sportunterricht-Ersatz. Die entsprechenden Hygienemaßnahmen konnten in Zusammenarbeit und mit der Unterstützung des Schulträgers schnell und unkompliziert umgesetzt werden.

Wie schon berichtet, startete ein Näherinnen-Team unter der Federführung von Fachlehrerin Gundula Erkenbrecher die Schulaktion "Mundschutzmasken für Schüler". Sie und drei weitere Kolleginnen, eine schulische Mitarbeiterin der Ganztagesbetreuung sowie zwei Kolleginnen, die sich momentan in Elternzeit befinden, nähten voller Elan und Enthusiasmus wunderschöne Mundschutzmasken.

"Am Anfang war dies für uns eher ungeübten Näherinnen gar nicht so leicht." berichtet ein Teammitglied. "Doch mit jeder Maske wuchs die Sicherheit, die Routine und die Geschwindigkeit. Manchmal musste ich mir mit Klebestreifen behelfen, wenn die Falten nicht richtig liegen wollten. Nicht umsonst heißt es seit je her in der Schule ‚Übung macht den Meister!‘" lacht die Näherin. Im Nähteam sind sich alle einig: "Es war eine tolle Zusammenarbeit trotz geografischer Distanz, und es hat viel Spaß gemacht, etwas für unsere Kollegen und Schüler herzustellen!"

Eine Fotogalerie auf der schulischen Homepage zeigt die fleißigen Näherinnen und ihre farbenfrohen, gelungenen Ergebnisse. Für die Jüngsten haben sich die Näherinnen ein Zipper-Modell erdacht, damit diese keine Probleme mit dem rückwärtigen Binden der Bänder haben. Infolge von Lieferschwierigkeiten oder Ausverkäufen konnten nur einige Gummibandmodelle hergestellt werden. Neben dem Kollegium erhalten vor allem die Schülerinnen und Schüler der Burgschule eine waschbare Mundschutzmaske zum Wechseln als kleinen Willkommensgruß.

Vor allem freuen sich alle, Lehrer und Schüler, die Fernlernangebote reduzieren zu können. "Der reale Unterricht mit direktem Kontakt zu den Schülern hat mir unglaublich gefehlt!" berichten mehrere Lehrkräfte. "Aber ich habe auch sehr viel im informationstechnischen Bereich dazu gelernt." Corona hat somit auch gute Seiten: Das Virus hat die Burgschule auf ihrem digitalen Weg einen großen Schritt vorwärts gebracht. Die Bereitstellung verschiedener angekündigter schulischer Anwendungstools durch das Kultusministerium lässt zwar noch auf sich warten, und das zur Verfügung gestellte datenschutzkonforme Videokonferenztool läuft in der Betaversion momentan noch sehr instabil. Dafür befinden sich jedoch Schule und Schulträger zwischenzeitlich auf der Zielgeraden zur Umsetzung der geplanten Digitalpakt-Maßnahmen.

Die Schulleiterin Sybille Rothe erklärt: "Die Lernplattform ›Moodle‹ wurde bereits in Betrieb genommen. Für die Schülerinnen und Schüler erfolgt der Umstieg auf diese Lernplattform aber erst zum neuen Schuljahr. Die Schüler werden dann schrittweise gründlich in die Nutzung der Plattform eingeführt – ein Vorgehen, dass der Schule infolge der kurzfristigen Schulschließung im März nicht mehr möglich war."

Nun konzentriert sich die Lehrerschaft auf ihre wichtigste pädagogische Aufgabe: die bestmögliche Förderung der Schüler hinsichtlich des angestrebten Bildungszieles. "Gemeinsam werden wir auch diese Situation meistern", schließt Rothe.