Architekt Fritz Kempf erläuterte den Mitgliedern des Technischen Ausschusses beim Rundgang durch die Burgschule die notwendigen Sanierungsmaßnahmen. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Sanierung: Schutz vor Amokläufen Thema / Umfangreiche Maßnahmen an den Schulgebäuden geplant

Der Technische Ausschuss des Gemeinderats befasste sich mit den bevorstehenden Sanierungsmaßnahmen am Haupt-, Neben- und Hauswirtschaftsgebäude der Burgschule. Die Pläne worden vor Ort erläutert.

Haiterbach. Vor dem Rundgang durch die Außenbereiche und Innenräume der Burgschule erläuterte Architekt Fritz Kempf vom Büro Dorner und Partner die Sanierungsschritte anhand der Planunterlagen.

Zum einen sind Glas- und Schiebelemente zum Verschließen der überdachten Pausenhöfe im Haupt- und Nebengebäude vorgesehen, damit die Schüler sicheren Weges zu den Toilettenanlagen gelangen. Unter dem Stichwort "Schutz vor Amokläufen" will man mit diesen Vorsichtsmaßnahmen die Sicherheit der Schüler gewährleisten. Die Schulgebäude sollen während der Unterrichtszeiten abgeschlossen werden, damit der Zugang für Unbefugte ausgeschlossen ist.

In den Gebäuden sind die Elektroinstallationen zu erneuern. außerdem werden Decken, Wände, Böden und Türelemente saniert. Durch den Einbau von Schallschutztüren mit robusten Beschlägen soll auch das Eindringen von störenden Geräuschen vermindert werden.

Die bislang zur Betreuung genutzten Räume sollen künftig wieder als Klassenräume genutzt werden. Sie erhalten eine tageslichtabhängige Beleuchtung.

In dem kleineren HTW-Gebäude, das für hauswirtschaftliches Arbeiten wie Kochen, aber auch Werken genutzt wird, sind grundlegende innere Sanierungen erforderlich. Zum einen fehlt in der Unterrichts-Küche die Abluft. Hier wird nachgerüstet. Sanitär- und Fliesenbereiche werden erneuert.

Im Rahmen der energetischen Sanierung erfolgt eine Außensanierung des Nebengebäudes, wobei die bestehenden Fenster bleiben und neben einer Dachsanierung ein Vollwärmeschutz vorgesehen ist.

Die Kosten belaufen sich für die Sanierungsmaßnahmen im Innenbereich des Nebengebäudes auf 498 000 Euro und im Außenbereich auf 540 000 Euro. Im Innenbereich des HTW-Gebäudes fallen 449 000 Euro für Sanierung an, für das Hauptgebäude wurden 64 000 Euro veranschlagt. Die gesamten Sanierungsmaßnahmen belaufen sich auf eine Gesamtsumme von 1,55 Millionen Euro. Hierfür wurden Fördermittel beantragt.

Bürgermeister Andreas Hölzlberger liegt seitens des Regierungspräsidiums Karlsruhe für dieses neue Förderprogramm bereits eine positive Rückmeldung vor. Die Zuschüsse, für die es Förderhöchstgrenzen gibt, sind aber noch nicht sicher. Sofern eine Zusage kommt, hat die Stadt Haiterbach bis zum Jahr 2022 Zeit mit der Umsetzung der Sanierungsmaßnamen, die Abrechnung erfolgt dann spätestens 2023. Nicht bezuschusst werden dabei Außenanlagen und mobile Inneneinrichtungen.

Seitens der Ausschussmitglieder wurde der Wunsch geäußert, nicht alle Sanierungsmaßnahmen in die Sommerferien zu legen, da am Jahresanfang, in den Monaten Januar bis März, für die Innenarbeiten leichter Handwerker zu bekommen seien. Dem Gremium war es auch wichtig, dass die Betreuungsräume gut ausgestattet werden und jederzeit als Klassenräume genutzt werden können.

Bei der sich anschließenden Begehung des Schulareals, verweilte der Ausschuss im Beisein von Schulleiterin Sybille Rothe auch an der mit L-Steinen gestalteten Treppe im Schulhofbereich. In diesem Bereich sollen die vorhandenen Fugen geschlossen werden.

Die Ausschussmitglieder diskutierten angeregt über die Gestaltung der geplanten Vorsichtsmaßnahmen zur Sicherheit der Kinder, die zur Erhaltung der Helligkeit in Glas gestaltet werden sollten. Das betrifft die beiden überdachten Pausenhöfe im Haupt- und Nebengebäude. Zusätzlich sollen sogenannte "Paniktüren" eingebaut werden, die von außen geschlossen, aber von innen jederzeit für den schnellen Ausweg geöffnet werden können.

Beim Rundgang erläuterte Architekt Kempf, dass sämtliche Holzdecken entfernt werden müssen und gegen nicht brennbare Decken auszutauschen sind, die Treppengeländer werden erneuert und Fußböden sowie Wände werden brandschutztechnisch aufgerüstet. Alte, nicht mehr zulässige Leuchtstoffröhren, werden ebenfalls ausgetauscht.

In den Küchenkojen des HTW-Gebäudes werden neben einer fehlenden Abluftanlage auch neue Herdelemente eingebaut.