Während sich die Prominenz die Schau vom Helikopter anschaute, beschäftigten sich die Kinder bei der Feuerwehr oder mit dem Bagger. Foto: Sannert/Fritsch

Dritte Auflage beweist: In Haiterbach ziehen alle an einem Strang. Verbesserung der Infrastruktur angemahnt.

Haiterbach - Dass in Haiterbach alle an einem Strang ziehen, das bewies die dritte Leistungsschau am Sonntag. Andreas Hölzlberger bezeichnete sie bei der Eröffnungsfeier als eine Gemeinschaftsleistung aller Akteure der Stadt, auf die er als Bürgermeister stolz sei.

Nach dem Familiengottesdienst mit Pfarrer Albrecht Bahret hieß Hölzlberger auch im Namen des HGV-Vorsitzenden Hermann Kühnert in der Lagerhalle der Infinex-Group politische Prominenz, Holger Klemke, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, sowie Stadträte, Ortsvorsteher, Ortschaftsräte, Vertreter von HGV, Banken, Unternehmen, Vereinen und anderen Organisationen und einige Gäste willkommen.

Nach einem musikalischen Gruß der Stadtkapelle blickte der Bürgermeister auf die 40-jährige Geschichte des Haiterbacher Industriegebiets an der Grenze zum Landkreis Freudenstadt zurück. "Was hier aus der Bevölkerung heraus entstanden und gewachsen ist, belegt die unglaubliche Dynamik in unserer Gesellschaft und zeugt von engagiertem und ideenreichem Unternehmergeist", sagte Hölzlberger und betonte: "Es ist eine wirkliche Erfolgsgeschichte." Der Bürgermeister ist sich sicher: "Die Wirtschaft in Haiterbach ist für die kommenden Jahrzehnte gut aufgestellt." Was jedoch fehle sei eine "existenziell wichtige Verkehrsinfrastruktur" und damit "der längst überfällige Ausbau der maroden Landesstraße 353 zwischen Unterschwandorf und Iselshausen", so Hölzlberger.

Dank sagte er den Initiatoren und Organisatoren der Leistungsschau, allen Vereinen, Institutionen und Mitgliedern des HGV Haiterbach sowie den teilnehmenden Unternehmen, die den Besuchern einen Blick in ihre Lager- und Produktionsstätten gewährten.

Für den Parlamentarischen Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel ist Haiterbach eine von vielen Städten und Gemeinden in der Umgebung beneidete, dezentrale Wirtschaftsinsel. Möglich gemacht habe sie die Standorttreue der ortsansässigen Unternehmen. "Denn wer sich in Haiterbach niedergelassen hat, der bleibt in Haiterbach", so der Parlamentarische Staatssekretär, der sich mit einem Appell an alle Verbraucher wandte: "Bevor ihr rausfahrt aus dem Städtle, schaut erst, was es in eurem Städtle gibt!"

"Haiterbach ist wirtschaftlich gesehen eine Boomtown", setzte der landtagsabgeordnete Thomas Blenke noch eins drauf. Bezogen auf die Verkehrssituation sagte er: "Ich kann verstehen, dass sie frustriert und sauer sind." Denn während die Landesstraße 354 so aussehe, wie eine Landstraße auszusehen habe, tue sich beim Ausbau der Landesstraße 353 noch immer nichts. Und das, obwohl die Baugenehmigung seit zwei Jahren rechtskräftig ist. "Wir dürfen hier nicht locker lassen", forderte er und versprach, noch im Herbst mit allen Landtagsabgeordneten aus der Region eine entsprechende Initiative zu starten.

"Haiterbach hat ein Schaufenster aufgebaut, dessen Vielfalt nicht größer sein könnte", lobte Joachim Bley, der Landrat Helmut Riegger bei der Leistungsschau in Haiterbach vertrat. Als Geschäftsführer und Eigentümer der Infinex-Group stellte Martin Hartl das komplexe Unternehmen und seine 45-jährige Geschichte vor. Danach führte er die Ehrengäste durch die Produktionsräume der Infinex-Group, die 130 Mitarbeiter beschäftigt und ihre Produkte "Made in Haiterbach" rund um die Welt schickt.

Bürgermeister Hölzlberger sah sich mit einem Teil der Ehrengäste die Leistungsschau bei einem Rundflug mit dem Hubschrauber von oben an und suchte danach die rund 30 Unternehmen und Geschäfte auf, die sich und ihre Produktvielfalt bei der Leistungsschau präsentierten. Den ganzen Nachmittag strömten die Besucher ins Industriegebiet. Die Kinder hatten ihren Spaß in der Hüpfburg, an der Kletterwand, auf dem Karussell, bei Volleyball, Tischtennis oder einer Fahrt mit dem Elektroauto, beim Basteln, einem Geschicklichkeitsspiel mit dem Bagger oder auf dem Bungee-Trampolin. Wer wollte, durfte mit dem Segway eine Testfahrt unternehmen, mit dem Kart eine Runde drehen oder sein Rennfahrertalent im Formel1-Simulator ausprobieren. Aktuelle Fahrzeugmodelle, Motorräder, Kehr- und Reinigungsmaschinen wie auch Bagger und andere Baumaschinen sowie bunt bemalte Trucks waren ausgestellt. Historische Traktoren und alte Schäferwagen bildeten ein gelungenes Kontrastprogramm. Die HGV- Geschäfte ergänzten das Angebot durch zahlreiche Stände, zeigten die Vielfalt an handwerklichen Dienstleistungen und boten herbstliche Dekorationen, Destillate und Kräuter an. Dazu gab es eine Vielzahl an Informationen über das Angebot der Stadt.