27 Gründungsmitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins wurden zum 25-jährigen Jubiläum geehrt. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Heimat: Mit musikalischen Auftritten und guter Bewirtung begeht Verein seinen 25. Geburtstag / Ehrung der Gründungsmitglieder

Mit einem Festakt in der Festhalle und einem Aktionstag rund um das Heimatmuseum feierte der Beihinger Heimat- und Geschichtsverein am Wochenende sein 25-jähriges Bestehen.

Haiterbach-Beihingen. "Wir sind stolz auf das, was wir in dieser Zeit erreicht haben", machte Heinz Urbschat als Vorsitzender des rührigen Vereins, deutlich. Wie Bürgermeister Andreas Hölzlberger bei der Feierstunde unterstrich, "kann der Heimat- und Geschichtsverein wirklich eine beeindruckende Bilanz ziehen". So sei es enorm, was der 1994 auf Initiative des damaligen Ortsvorstehers Heinz Urbschat gegründete Verein und seine Mitglieder für die Beihinger Ortsmitte geleistet haben.

Dank der engagierten Arbeit und großen Eigenleistungen sei aus einem abbruchreifen Gebäude ein tolles Heimatmuseum entstanden – das der Bürgermeister als "richtiges Schmuckstück in der Ortsmitte" bezeichnete.

Ortsvorsteher Thomas Burkhardt, selbst Gründungsmitglied des Vereins, erinnerte an die Pläne eines Beihinger Unternehmens, auf dem Areal an der Waldach Parkplätze zu schaffen. Doch sei der Ortschaftsrat damals hellhörig geworden und habe eine Unterschriftenaktion gestartet – und nach einer knappen Abstimmung im Gemeinderat hatte die Stadt das Anwesen erworben. Hier sei zwischenzeitlich ein Treffpunkt für alle Generationen entstanden, erklärte Thomas Burkhardt. Allerdings brauche der Verein auch jüngere Mitglieder, um das Erschaffene zu erhalten.

Ziel ist Geschichts- und Kulturerhalt

Für die Vereine betonte der VfR-Vorsitzende Gerd Finger: "Das Heimatmuseum ist aus unserem Ort nicht mehr wegzudenken". Und so sei es unglaublich, was seinerzeit in fünfjähriger Arbeit aus dem gut 200 Jahre alten Bauernhaus entstanden sei.

Von Jutta Franz und Horst Hölzle wurde Heinz Urbschat anschließend zur Gründung und Entwicklung des Vereins interviewt. Dabei erinnerte der Vorsitzende daran, dass 1992 aus Anlass der Beihinger 700-Jahrfeier viele Gegenstände aus der Dorfgeschichte zusammengetragen wurden "aber zurücknehmen wollten es die Leute nicht mehr". Und so schrieb sich der Verein den Erhalt des leer stehenden Gebäudes an der Waldach auf die Fahnen. "Das Haus war ziemlich marode und es war schon eine harte Arbeit, aber wir hatten viele geschickte Helfer", so Urbschat, der auch die Unterstützung der Stadt und örtlicher Betrieben erwähnte. Unterm Strich kamen in der fünfjährigen Bauzeit über 5000 Arbeitsstunden zusammen.

Ziel des Vereins sei es, rund um das Heimatmuseum zu zeigen, wie die Menschen früher mit einfachsten Mitteln gearbeitet und gelebt haben. "Das war nicht die gute alte Zeit, sondern eine harte Zeit für die Menschen", machte Heinz Urbschat deutlich. So seien beispielsweise Strümpfe mehrfach geflickt worden, weil man kein Geld für neue hatte. Für die Zukunft wünscht sich Heinz Urbschat weitere Unterstützung der Bürgerschaft – und "dass ich einen Nachfolger finde".

Die Feierstunde bot jetzt den passenden Rahmen, um die Gründungsmitglieder des Vereins auszuzeichnen. Eine Ehrenurkunde erhielten Willi Kußmaul, Rolf Jander, Siegfried Brenner, Thomas Burkhardt, Horst Hölzle, Reinhold Lange, Michael Stenzel, Karl Stöhr, Rudolf Franz, Martin Schwenk, Georg Kübler, Manfred Walz, Günter Raisch, Franziska Muhl, Heide Neumann, Michael Krammer, David Koßmann, Ernst Braun, Reinhardt Braun, Jürgen Jäger, Gustav Marquardt, Dirk Schöttle, Susann Kußmaul, Christel Stöhr, Friedrich Schuler, Günter Görlitz und Heinz Urbschat.

Natürlich wurde der Festakt auch gebührend umrahmt: Während die Haiterbacher Stadtkapelle und der Liederkranz Haiterbach den musikalischen Part übernahmen, rezitierte Peter Nagel aus Rottenburg Texte und Gedichte von Josef Eberle alias Sebastian Blau.