Pfarrer Albrecht Bahret (rechts) empfängt in der Kuckuckshalle von Dekan Erich Hartmann den Entpflichtungssegen.Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Abschied: Pfarrer Albrecht Bahret empfängt in der Kuckuckshalle den Entpflichtungssegen

Eine Ära geht zu Ende. Pfarrer Albrecht Bahret wurde mit vormittäglichen Gottesdiensten und einer Feier in der Kuckuckshalle in den Ruhestand verabschiedet. Dekan Erich Hartmann erteilte dem 65-Jährigen den Entpflichtungssegen. Seinen Ruhestand wird Bahret mit seiner Frau Elisabeth in Dornstetten verbringen.

Haiterbach. Albrecht Bahret war 24 Jahre Pfarrer in Haiterbach. Zählt man die Zeit davor in Bösingen und Beihingen mit, sind es sogar 35 Jahre. Fast ein ganzes Arbeitsleben, in der er das kirchliche und weltliche Leben in der Kuckucksstadt und seinen Stadtteilen geprägt hat. "Üblicherweise findet die Entpflichtung während eines Gottesdienstes statt", sagte Dekan Erich Hartmann aus Calw.

Aufgrund der momentanen Situation wurde die feierliche Verabschiedung in die Kuckuckshalle verlegt. Im Kreise seiner Familie, Bürgermeister Andreas Hölzlberger, Kirchengemeinderäten, Mitarbeitern aus Gruppen und Kreisen, einer Delegation aus Talheim sowie Menschen, mit denen er eine persönliche Beziehung pflegte, wurde Pfarrer Bahret in den Ruhestand verabschiedet.

In zahlreichen Grußworten wurde der scheidende Pfarrer von allen Seiten als Motor vieler Initiativen für seinen Mut gelobt, anzupacken und auch Großes in Angriff zu nehmen. In Anspielung auf das Kirchengesangsbuch Gotteslob sagte Dekan Hartmann, Bahrets zweiter Vorname sei Gottlob – und auf ihn müsse man künftig verzichten. Vor der Entpflichtung mit Segen blickte er auf den Werdegang des langjährigen Pfarrers von Haiterbach zurück.

Bahret studierte in Tübingen und Erlangen Theologie. Sein Vikariat absolvierte er in Öhringen. Aus der Ehe mit seiner Ehefrau Elisabeth gingen drei Kinder hervor. In der Zeit von 1996 bis heute hat er in Haiterbach seinen Dienst als Pfarrer ausgeübt und dabei auf allen Stationen zwischen Geburt und Tod begleitet – allein mehr als 500 Taufen wurden in diesen 24 Jahren gezählt. "Er war immer bedingungslos für die Gemeinde da", so Hartmann, der mit dem Entpflichtungssegen die Verpflichtung zurücknahm, die Bahret für seine über 40-jährige hauptamtliche Tätigkeit eingegangen war. Predigen darf er auch weiterhin, allerdings nur im Ehrenamt.

Zwischen den zahlreichen Grußworten durfte sich Bahret an mehreren Videoeinspielungen und Musikstücken seitens des Posaunenchors Haiterbach erfreuen. Darunter auch ein Video von drei jungen Frauen, die Pfarrer Bahret während seiner Amtszeit getauft, konfirmiert und getraut hat.

Verabschiedet hat sich auch die Liebenzeller Gemeinschaft und die Gemeinde Gottes, die Kinderkirche und die Kirchengemeinde mit Grüßen und Geschenken. Von allen Seiten wurde der Weggang Bahrets bedauert und ihm Dank für seinen Mut und seine Kreativität ausgesprochen. Gelobt wurde auch, dass er neue Wege ging, große Dinge anpackte und "nicht mit dem Strom mitgeschwommen sei".

Bürgermeister Andreas Hölzlberger schätzte Bahret für seinen Ideenreichtum und seinen Rat als Seelsorger und wichtigen Ansprechpartner. Die intensive und enge Zusammenarbeit während der vergangenen Monate, bedingt durch die Corona-Pandemie, sei durch gute und pragmatische Lösungen bestimmt gewesen. "Bahret hat Großartiges geleistet, Akzente gesetzt, die örtliche Gemeinschaft gestaltet und mit großer Leidenschaft weiterentwickelt", sagte der Bürgermeister.

Zahlreiche Geschenke und gute Wünsche begleiten den scheidenden Pfarrer auf seinem Weg in den Ruhestand und den Umzug in den Landkreis Freudenstadt.