In Haiterbach werden bis zum Jahresende wieder mehr Asylbewerber erwartet. Foto: Archiv

Stadt hat 57 Menschen in der Anschlussunterbringung. Suche auf Wohnungsmarkt.

Haiterbach - Aktuell hat die Stadt Haiterbach 57 Asylbewerber in der sogenannten Anschlussunterbringung. Auch wenn die Zahl zuletzt zurückgegangen ist, erwartet die Verwaltung wieder einen Anstieg zum Jahresende hin.

Wie viele Asylbewerber in Haiterbach in Zukunft untergebracht werden müssen, lässt sich für Hauptamtsleiter Andreas Schad nur schwer vorhersehen. Die Entwicklung war in der Vergangenheit schon sehr dynamisch. Und Vorhersagen erfüllten sich mitunter nicht. Zum Glück für die Verwaltung, denn diese hätte laut Schad sonst massive Probleme mit der Unterbringung in eigenen Gebäuden bekommen.

Den bislang höchsten Stand von Asylbewerbern in der Anschlussunterbringung lag im März 2016 bei 78 Menschen. Seinerzeit hatte das Landratsamt Calw in seinen Informationen über die zu erwartende Entwicklung prognostiziert, dass die Stadt Haiterbach bis Ende 2016 weitere 100 Asylbewerber hätte aufnehmen müssen. Und für das Jahr 2017 war damals ein weiterer Zugang vorhergesagt worden. Mit den eigenen Wohnungen und Gebäuden, von denen die Verwaltung in dieser Zeit auch welche dazu gekauft hatte, wäre das nicht zu lösen gewesen. Wäre dies so eingetroffen, hätte man laut Andreas Schad eine Unterbringung in Containern oder auch in Hallen organisieren müssen.

Rückgang durch Abgänge

Doch es kam anders. Was aus menschlicher Sicht eine Tragödie sei, die Schließung der Balkanroute, habe am Ende der Unterbringungskette, den Kommunen, dann zu einer Entlastung geführt.

"Aktuell haben wir 57 Personen mit Duldung aus Mazedonien, Serbien und Kosovo, mit Aufenthaltstitel aus Syrien und Pakistan, mit Gestattung aus Syrien, Nigeria und Pakistan", teil Schad mit. "Die Familien mit Aufenthaltstitel werden uns nicht mehr auf die Quote angerechnet, weshalb diese Wohnungen auf dem freien Wohnungsmarkt suchen", ergänzt der Hauptamtsleiter.

Doch dieser freie Wohnungsmarkt bietet in dieser Hinsicht wenige bis keine Möglichkeiten. Zumindest keine, die bislang bekannt geworden wären. "Eine Familie mit fünf bis sieben Personen bräuchte eben rund 135 Quadratmeter. Da gibt es keine Wohnungen in Haiterbach", lautet die Einschätzung von Bürgermeister Andreas Hölzlberger. Und falls doch, sei die Stadtverwaltung dankbar für Hinweise oder Angebote, mit denen man sich gerne an die Verwaltung wenden dürfe, sagt Schad.

Bis zum Jahresende 2018 rechnet die Stadtverwaltung wieder mit einem Anstieg der Asylbewerberzahl. Das liege unter anderem an der Schließung von Landeserstaufnahme-Einrichtungen, erklärt Schad. Dadurch steige dann wieder der Druck auf die Landkreise.

Der Rückgang zuletzt in Haiterbach sei durch verschiedene Abgänge zustande gekommen, die sich einerseits durch Umzüge nach Nagold ergeben hätten, aber auch durch abgeschobene Bewerber aus dem Kosovo und auch freiwillig zurück gereisten Bewerbern.