Gerlinde Unger (von links), Ruth Kollmar und Stefanie Hälker koordinieren das neue Projekt "Werkstatt – Kreativ – Integrativ – Haiterbach" Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

Ausbildung: Arbeitskreis "BiBer" stellt das Projekt "Werkstatt – Kreativ – Integrativ – Haiterbach" vor / Bis 2020 gesichert

Beim Mehrgenerationenhaus (MGH) geht ein neues Projekt an den Start: "Werkstatt – Kreativ – Integrativ – Haiterbach". Dahinter steckt die Intention, Kinder und Jugendliche an die unterschiedlichsten Handwerke heranzuführen.

Haiterbach. Entstanden ist die Idee im Arbeitskreis "BiBer", kurz für Bildung und Beruf, einem Verbund von Mehrgenerationenhaus, Volkshochschule, Kreisjugendring, Burgschule und Ehrenamtlichen. Seit etwa zehn Jahren beschäftigen sich dessen Mitglieder vorwiegend mit dem Übergang zwischen Schule und Beruf. Aus dem Arbeitskreis heraus entstanden bereits Projekte mit handwerklichem Bezug wie die Holzwerkstatt für Mädchen. Auch die jährliche Aktion "Pimp your Bike" hat sich zwischenzeitlich etabliert.

Mit "Werkstatt – Kreativ – Integrativ – Haiterbach" soll dieses Angebot deutlich intensiviert werden. Zusammen mit MGH-Leiterin Gerlinde Unger koordinieren Stefanie Hälker und Ruth Kollmar das zum 1. Mai ins Leben gerufene Projekt. Mit verschiedenen Aktionen wollen sie Kinder und Jugendliche wieder an das Handwerk heranführen, ihnen die Arbeit mit den Händen näherbringen.

Die praktische Arbeit fördere das Selbstbewusstsein, da sind sich alle drei einig. Zumal es hierbei nicht um Leistung, sondern um die Arbeit an sich gehe. Und sie eröffne Möglichkeiten, in Kontakt zu kommen. Sowohl für die jungen Menschen untereinander, als auch mit älteren, beispielsweise bei Kooperationen mit Senioreneinrichtungen.

Ziel: Ganze Ferien mit Angeboten abdecken

In Anbetracht des immer wieder thematisierten Fachkräftemangels erscheint es zusätzlich sinnvoll, Kinder frühzeitig an ein praktisches Handwerk heranzuführen und sie ihre Stärken entdecken zu lassen.

Im ersten Schritt ist ein Sommerferienangebot geplant, das für dieses Jahr auch schon steht. Der bisher bereits angebotene Familienausflug soll in eine Woche mit Sportangebot und Workshops für Kinder und Jugendliche integriert werden.

In den Workshops werden die Jungen und Mädchen ihren eigenen Rucksack nähen, mit Handlettering eine besondere Art der Schönschrift kennenlernen, in das Kunsthandwerk der Fotografie reinschnuppern und Eis machen, das dann mit den Eltern und Bewohnern der Seniorenanlage Rosengarten genossen wird. Beim Ausflug selbst wird das Handwerk des Buttermachens vorgestellt werden. Mittelfristig ist das Ziel des neuen handwerklichen Angebots, die gesamten Ferien mit derartigen Workshops abzudecken. Dafür sucht das Mehrgenerationenhaus derzeit Ehrenamtliche, die bereit wären, ihre Fähigkeiten einzubringen und den Kindern und Jugendlichen etwas zu zeigen. Besonders an einem KFZ-Fachmann wäre man interessiert, betont Stefanie Hälker.

Langfristig wäre die Vision des Leitungsteams, dass das ganze Jahr über solche Kurse stattfinden können. Die ganze Bandbreite des Handwerks soll gezeigt werden, gerne auch in Kooperation mit anderen Institutionen. Mit der Burgschule steht eine solche bereits. Für die Angebote dürfen die Werkräume der Schule genutzt werden.

Anregungen sind immer gerne gesehen

Immer mal wieder soll außerdem etwas gemacht werden, das im öffentlichen Raum zu sehen ist. Eine Idee ist beispielsweise, im Herbst Streuobst auf den Wiesen der Stadt zu sammeln und zu Apfelsaft zu verarbeiten.

Das Konzept steht zwar, aber Anregungen seien immer gerne gesehen, wie Gerlinde Unger, Stefanie Hälker und Ruth Kollmar hervorheben. Eine Altersbeschränkung gebe es für die Kurse nicht. Wenn möglich soll für Heranwachsende jeden Alters etwas geboten werden.

Bei der Finanzierung wird das MGH von der Deutschen Fernsehlotterie unterstützt. Über zusätzliche Spenden würden sich die Organisatoren trotzdem freuen, denn die Sachkosten muss die Einrichtung komplett selbst tragen. Bislang kann das Projekt bis Mai 2020 gestemmt werden.

Bei der Leistungsschau am 10. Juni wird die "Werkstatt – Kreativ – Integrativ – Haiterbach" mit einem Weidenbastelangebot vertreten sein. Eine Auftaktveranstaltung zum Projekt für alle Interessierten ist für den 14. Juli geplant. Voraussichtlich von 10 bis 14 Uhr wird es ein buntes Programm auf dem Haiterbacher Marktplatz geben.

Wer Fragen zum Projekt hat oder sich engagieren will, kann sich an das Mehrgenerationenhaus, Beihinger Straße 10 in Haiterbach, Telefon 07456/79 55 03, wenden.