Der Haiterbacher Gemeinderat wählte einen geräumigen Tagungsort: die Kuckuckshalle.Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Neuer Satz ab Januar gültig / Frischwasserpreis bleibt dafür stabil

Haiterbach. Für den Haiterbacher Gemeinderat gab es jetzt erneut eine Premiere: Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie und den damit verbundenen Abstandsregeln tagte das Gremium erstmals in der Kuckuckshalle – doch die Zuhörer mussten kräftig die Ohren spitzen, um jeden Wortbeitrag zu verstehen.

Auf der Tagesordnung stand unter anderem die Gebührenkalkulation für die Wasserversorgung und den Abwasserbereich für die Jahre 2020 bis 2022 – und damit verbunden die Festlegung der künftigen Gebühren. Der dreijährige Turnus bei den Gebührenkalkulationen soll dazu dienen, die Gebührensätze an veränderte gesetzliche Vorgaben oder Veränderungen im Kostenbereich anzupassen. Der Gemeinderat muss somit bestimmte Ermessens- und Prognoseentscheidungen treffen.

Die Gebühren für die Wasserversorgung bleiben mit 2,60 Euro pro Kubikmeter weiterhin konstant – und in Haiterbach bleibt man bewusst wie schon seit 2016 unter der kalkulatorisch möglichen Obergrenze von 2,65 Euro je Kubikmeter Frischwasser. "Wir wollen nicht an die Gebührenobergrenze gehen", machte Bürgermeister Andreas Hölzlberger deutlich. Stadtkämmerer Manfred Girrbach geht ebenfalls davon aus, dass der Wasserpreis mit 2,60 Euro für immerhin 1000 Liter Trinkwasser "passt".

Wie Johann Pagitz, Sprecher der Freien Wähler, anmerkte, müsse man den "Status als familienfreundliches Haiterbach beibehalten und darf die Gebühren nicht anheben". Und so herrschte im Gremium Einmütigkeit, die Wassergebühren auf dem derzeitigen Niveau zu belassen. Allerdings behielt man sich vor, in den kommenden Jahren auf eventuell auftretende Defizite mit einer Gebührenanpassung zu reagieren.

Anders verhält es sich indes im Abwasserbereich, wo vor zehn Jahren die gesplittete Abwassergebühr eingeführt wurde. Hier beschloss der Rat eine Anhebung bei der Gebühr für die Schmutzwasserbeseitigung von bislang 1,50 Euro auf 1,80 Euro je Kubikmeter. Bei der Beseitigung des Niederschlagswassers wird der bisherige Satz von 0,40 auf 0,45 Euro pro Quadratmeter erhöht. Die Erhöhung gilt rückwirkend ab Januar. Allerdings bleiben Verwaltung und Gemeinderat auch beim Abwasser unter den kalkulatorisch möglichen Obergrenzen. Für Gerhard Walz von den Freien Wählern ist klar, dass die Anhebung mit Blick auf die bestehende Unterdeckung im Abwasserbereich während der vergangenen drei Jahre geboten sei.