Die Abbrucharbeiten für das Schuon-Areal konnten noch nicht vergeben werden. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Günstigster Bieter liegt weit unter Kostenschätzung. Vergabe wird aufgeschoben.

Haiterbach - Wie preiswert dürfen Abbrucharbeiten für das Schuon-Areal in Beihingen sein? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Gemeinderat Haiterbach, dem ein verdächtig günstiges Angebot vorlag: Knapp 88.000 statt der geschätzten 300.000 Euro.

 

"Wir haben den Eindruck, dass dies sind keine auskömmlichen Preise sind", leitete Bürgermeister Andreas Hölzlberger in den Tagesordnungspunkt zur Vergabe der Abbrucharbeiten in der Bösinger Straße im Stadtteil Beihingen ein.

Zu einer Vergabe kam das Gremium letztlich nicht, da schnell klar war, dass noch Klärungsbedarf besteht. Die Abbrucharbeiten waren im Auftrag der Stadt vom Büro Dorner und Partner ausgeschrieben worden. Die dafür erforderlichen Kosten schätzte das Büro auf rund 300.000 Euro. So wurden sie für den Antrag auf Mittel aus dem Entwicklungsprogramm ländlicher Raum festgehalten.

16 Angebote sind bei der Stadtverwaltung eingegangen. Von diesen fällt das Angebot der Firma TG Umwelttechnik aus Büren deutlich aus dem Rahmen. Deren Angebotssumme liegt nämlich bei rund 99.600 Euro. Hierauf wird noch ein Preisnachlass von zwölf Prozent gewährt, womit man auf rund 87.700 Euro kommt.

Aufgrund der extremen Abweichung von der Kostenschätzung habe man das Unternehmen angeschrieben, erklärte Hölzlberger. Zur Aufklärung der Frage, ob es sich um ein Angebot mit unangemessen niedrigen Preis handele, habe man zu verschiedene Angebotspositionen Aufgliederungen der Einheitspreise angefordert.

Eine Klärung sei jetzt bis zur Sitzung nicht möglich gewesen, deshalb vertrat die Verwaltung die Ansicht, dass derzeit noch keine Vergabevorschlag gemacht werden könne. Hier greifen im Zweifelsfall die Vergabevorschriften nach VOB wonach einem Angebot mit einem unangemessen niedrigem Preis kein Zuschlag erteilt werden darf.

Wenn man zeitliche Probleme bekomme, müsse die vergabe im ungünstigsten Fall per Eilentscheid erfolgen, sagte Hölzlberger.

Man müsse das Angebot überprüfen, sagte Otto Roller (CDU/FWH). Man dürfe sich aber auch nicht scheuen, ein günstiges Angebot anzunehmen. Für Karl Keppler ist es denkbar, dass das Unternehmen die Maschinen eben stehen hat und eben dringend einen Auftrag benötige. Keppler war in diesem Zusammenhang die Frage wichtig, dass die sachgerechte Entsorgung des Abbruchmaterials dann gesichert ist