Das wird sicher lustig: Eine der ersten offiziellen Amtshandlung von Heiko Lebherz als neuer Bürgermeister von Haigerloch wird der Ritt auf der Bräutelstange der Haigerlocher Narrenzunft sein. Foto: Lenski

Nach zwei Jahren Fasnet im Krisenmodus will die Haigerlocher Narrenzunft ab dem Dreikönigstag 2023 wieder richtig durchstarten. Auf drei Ereignisse freuen sich die Narren ganz besonders.

Haigerloch - Nach jetzigem Stand der Dinge wird der gerade frisch zum neuen Bürgermeister von Haigerloch gewählte Heiko Lebherz zum 1. Februar offiziell sein neues Amt in der Felsenstadt antreten. Und weil die Hauptfasnet mit dem "Auseliga Dauschteg" am 16. Februar beginnt, fügt sich das wunderbar zusammen, um den neuen Schultes zu entmachten

Lebherz ist seinen neuen Job also nach 14 Tagen schon wieder los und man darf gespannt darauf sein, wie er sich bei seinem ersten Ritt auf der Bräutelstange rund um den Marktplatzbrunnen schlägt und was für eine Rede er halten wird, wenn er schwören muss, in der Fasnet "von allem närrischen Tun im Rathaus zu lassen."

Neuland für neuen Rathauschef

Für den 39-Jährigen ist die Haigerlocher Fasnetstradition absolutes Neuland. Deshalb werde man sich sicher mit ihm vorher zusammensetzen und alles besprechen, meinte Miryem Nesch, eine der drei Narrenvorstände am Freitag bei der Herbstversammlung der Zunft.

Die Fasnet 2023 beschert den Haigerlocher Narren aber noch zwei weitere große Highlights. Nachdem es 2020 in Hart zum ersten Mal ein großes gemeinsames Treffen aller Narrenvereine aus dem Stadtgebiet gab, ist die Narrenzunft bereits am 21. Januar, Gastgeber der zweiten Auflage dieser närrischen Großveranstaltung.

Man rechnet mit etwa 650 teilnehmenden Narren und Närrinnen im Städtle und bevor es in der Witthauhalle fasnetsmäßig rund geht, soll es vorher einen Nachtumzug geben.

Zum Sigmaringer Bräuteljubiläum eingeladen

Eine große Sache ist auch die Fahrt der Narrenzunft Haigerloch am Fasnetssonntag, 19. Februar, zur Schwestern-Narrenzunft in Sigmaringen. Denn diese feiert an diesem Tag ganz groß die 300-jährige Tradition des Sigmaringer Bräutelns und hat dazu elf Narrenzünfte eingeladen, die diesen närrischen Fruchtbarkeitsritus ebenfalls praktizieren – und dazu zählt natürlich auch die Bräutelgesellschaft Haigerloch.

Das ist in der Fasnet 2023 aber nicht der einzige Abstecher nach Sigmaringen: schon zwei Wochen vorher wird Haigerloch in der Hohenzollernstadt an der Donau zu Gast sein, denn am 4. und 5. Februar feiern die "Vetter Guser" ihr 111-jähriges Bestehen mit einem großen Narrensprung, an dem sich Zünfte aus allen Landschaften der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) beteiligen.

Dazu kommen als weitere Auswärtsauftritte die Teilnahme am Landschaftstreffen in Tettnang am 28. und 29. Januar sowie am 12. Februar beim Narrentreffen in Tiengen hinzu. Die lokale Fasnet im Städtle läuft in gewohnten Bahnen und beginnt traditionell mit dem Häsauslufta an Dreikönigstag, 6. Januar.

Zunftheimdach wird gedämmt

Und was gibt’s sonst noch Neues bei den Narren? Das Crowdfunding zur Dämmung des Daches auf dem Zunftheim ist abgeschlossen. Dank 58 Spendern und der Volksbank Hohenzollern-Balingen sind knapp 7700 Euro zusammengekommen. Die Renovierung will man Anfang 2023 angehen. Laut Narrenvorstand Timo Haser liegen die aktuellen Angebote bei Kosten zwischen 8000 und 10 000 Euro. Er schätzt, dass man dafür drei Arbeitseinsätze benötige. Auch die Homepage der Zunft ist überarbeitet worden.