Der Drogeriemarkt erhitzt die Gemüter, das war am Dienstag bei der

Der Drogeriemarkt erhitzt die Gemüter, das war am Dienstag bei der Debatte darüber im Gemeinderat erkennbar.

Haigerloch. (tk) Maria Nordwig, die gerne die alte Maas-Tankstelle abbrechen, dort einen 600 Quadratmeter großen Markt bauen und an eine Drogeriekette verpachten möchte, war enttäuscht darüber, dass sich die Dinge derzeit so zu ihren Ungunsten drehen. Sie kritisierte Bürgermeister Götz dafür, dass er ihre Pläne erst jetzt in den Gemeinderat eingebracht habe, obwohl ihre Bauvoranfrage schon seit dem 1. August vorliege. Der Ortschaftsrat Stetten habe sich mit der Bauvoranfrage beschäftigt, antwortete ihr Götz. Deshalb es aus seiner Sicht nicht notwendig gewesen. den Gemeinderat vorher einzuschalten. Zudem wies er darauf hin, dass im Plangebiet Auchtert das Baufenster nicht ausreiche.

Götz selbst vertrat zwar die Meinung, dass Haigerloch einen Drogeriemarkt brauche, es gebe aber auch noch weitere Grundstücke dafür. Götz sprach von Signalen, an einem Anliegergrundstück beim Edeka-Markt einen Drogeriemarkt zu bauen.

Dies bezweifelte Maria Nordwig: Sie geht davon aus, dass niemand im Madertal einen Drogeriemarkt in der Größenordnung von lediglich 400 Quadratmetern baue. Und auch Götz’ Vorgänger Roland Trojan war skeptisch. Edeka wolle gar keinen Drogeriemarkt in seiner Nachbarschaft weil die Kette selbst ein entsprechendes Sortiment anbiete, meinte er.

Matthias Deppert (FW) war der Auffassung, dass ein Marktbetreiber nur investiere, wenn er mit einem entsprechenden Zulauf rechnen könne – und der sei an der B 463 gegeben. Sein Fraktionskollege Dionys Pfister pflichtete ihm bei: "Der Unternehmer hat das Feeling dafür, welcher Standort für ihn geeignet ist."

Thomas Bieger (SÖL) verstand die Welt nicht mehr. Er habe nach innerörtlichen Standorten von Drogeriemärkten in Städten gesucht – aber nur wenige gefunden. Bieger: "Dass bei solchen Entscheidungen die Politikverdrossenheit zunimmt, darüber braucht man sich nicht zu wundern."

Kristin Koschani-Bongers (CDU) sah keine andere adäquaten Fläche für den Drogeriemarkt als die "Obere Auchtert" und auch für ihren Fraktionskollegen Michael A.C. Ashcroft war der Standort in Stetten "alternativlos". Der Regionalverband werde den Verhältnissen in Haigerloch nicht gerecht und man müsse im Zweifel mutig genug für eine Klage sein. Für Walter Stocker (CDU) hatte die Situation etwas Schizophrenes. Stocker: "Balingen erstickt im Feinstaub und unsere Bürger müssen wegen jeder Zahnpasta dorthin fahren."