Hinter dieser Fassade verbirgt sich das Pumpwerk, in dem Bad Imnau bisher sein Trinkwasser hergestellt hat.Foto: Kost Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat beschließt notwendige Baumaßnahmen / Verzicht auf Eigenwasser dürfte Härtegrade deutlich senken

Haigerloch-Bad Imnau. (tk) Der Gemeinderat stellte am Dienstag endgültig die Weichen dafür, dass Bad Imnau künftig komplett an die Nordstetter Wasserversorgungsgruppe angeschlossen werden kann. Die Imnauer dürfen somit auf wesentlich weicheres Wasser als bisher hoffen.

 

Bereits im Juni des vergangenen Jahres hatte der Gemeinderat den Grundsatzbeschluss getroffen, Bad Imnau an die Nordstetter Wassergruppe anzuschließen, von der auch Trillfingen das Wasser bezieht.

Wie aber ist dies technisch zu machen? Dafür hatte das Ingenieurbüro Fritz aus Bad Urach ein Konzept ausgearbeitet, Ingenieur Eberhard Leiber stellte es am Dienstag im Gemeinderat vor.

Das Konzept ist relativ einfach: In den Hochbehälter nahe der "Eyachperle" wird eine Fernwirktechnik installiert und der Zulauf so umgebaut, dass beide dort vorhandene Wasserkammern befüllt werden können – bisher wurde nur eine Kammer vom Wassersilo im Wald bei Felldorf aus befüllt.

Dazu wird die Druckleitung vom bisherigen Pumpwerk in den Bauernwiesen zum Hochbehälter in eine zweite Fallleitung umgebaut und ein neuer Schacht in der Badstraße gebaut. Unterm Strich kosten die Baumaßnahme inklusive Baunebenkosten vermutlich 64 500 Euro. Bis auf eine Gegenstimme beschloss der Gemeinderat mehrheitlich, sie jetzt auszuschreiben.

Nun muss lediglich noch die Zweckverbandsversammlung der Versorgungsgruppe Nordstetten der Aufnahme Bad Imnaus als Vollmitglied zustimmen, dies dürfte aber eine reine Formsache sein.

Eine kurze Diskussion gab es darüber, was aus dem biPumpwerk werden soll, denn eigentlich ist es für die Wasserversorgung des Kurortes in Zukunft überflüssig und seine regelmäßige Wartung kostet die Stadt nur Geld, wie CDU-Gemeinderat Walter Stocker einwand.

Doch das Pumpwerk wird auch weiterhin gebraucht, wie Imnaus Ortsvorsteher Walter Deutschle (CDU) deutlich machte. Denn aus ihm werden der Sportplatz, die Tennisplätze und vor allem das Tennis-Clubheim versorgt. Auch der Festplatz hat einen Anschluss. Und für diese beiden Fälle braucht man auf jeden Fall Trinkwasserqualität.

Durch diese Änderung wird Bad Imnau in Zukunft Wasser im Härtegradbereich zwischen 13 und 14 beziehen. Bisher waren es bis zu 24 deutschen Härtegraden (dH). Deshalb waren immer wieder Bürger im Ortschaftsrat vorstellig geworden, hatten weicheres Wasser und den Bau einer Enthärtungsanlage gefordert. Eine solche hätte aber bis zu 250 000 Euro gekostet.